Auch Händler müssen nun für Brau-Union-Gerstensaft um 16,9 Prozent mehr bezahlen. Andere Brauereien machen es etwas anders, aber billiger wird's nirgends. Wegen der Inflationsspirale sieht Branchensprecher des Lebensmittelhandels die Hiobsbotschaft aber schon gelassen.
Biertrinker müssen weiterhin stark sein! Nach der Ankündigung, die Preise für Gerstensaft für Gastronomen um 9,5 Prozent anzuheben, hat die Brau Union, die ihren Sitz bekanntlich in Linz hat, dem Handel mitgeteilt, dass auch die Preise für Flaschen- und Dosenbier im Schnitt um 16,9 Prozent steigen. Wird dieser Sprung an die Konsumenten weitergegeben, kommt eine Kiste Brau-Union-Bier, die derzeit im Handel etwa 23 Euro kostet, künftig auf knapp 27 Euro.
Preisstopp nach bereits vollzogenen Erhöhungen
„Angesichts der Preissteigerungen bei Lebensmitteln sind wir an solche Sprünge schon gewöhnt“, sagt Wolfgang Benischko, Sprecher der Lebensmittelhändler in Oberösterreich und Kaufmann mit Filialen in Ottensheim und St. Agatha. Und nicht nur die Brau Union dreht an der Preisschraube. „Wir werden mit April die neuen Preise festsetzen“, sagt Christian Aigner von der Rieder Brauerei.
Das soll es für heuer gewesen sein
Bei der Braukommune Freistadt hat man bereits mit Jänner die Preiserhöhungen - 6,5 Prozent für die Gastronomie und 9,5 Prozent für den Handel - vollzogen: „Heuer sind keine Änderungen mehr geplant.“ Auch aus der Brauerei Grieskirchen gibt’s nach der Preiserhöhung zu Jahresbeginn um acht bis neun Prozent keine weitere Anhebung, die üblicherweise im Mai ins Haus steht. „Wir mussten wegen der Kostensituation im Herbst die außertourliche Anpassung durchführen. Da es seither aber keine Veränderung der Situation gibt, sehen wir keine Veranlassung, die Preise noch weiter zu steigern“, sagt „Grieskirchner“-Verkaufsleiter Mirco Meyer.
In der Stiftsbrauerei Schlägl hat man rund um den Jahreswechsel bei den Preisen in Höhe von etwa acht Prozent - „wir blieben damit unter den Kostensteigerungen“ - „nachgeschärft“, um neuerliche Teuerungsschritte zu vermeiden.
Jeder Oberösterreicher trinkt pro Jahr im Durchschnitt 103,6 Liter Bier. Vor Corona lag dieser Wert bei 107 Litern.
Rechnet man mit dem aktuellen Wert, sind das etwa 213 Halbe Bier, und die kosten übers Jahr - wenn man die 16,9%-Steigerung berücksichtigt - bald etwa um 40 Euro mehr.
Extrem-Aktionen bleiben
Dass es im Handel weiter extreme Bier-Aktionen geben wird, glaubt Handelssprecher Benischko sehr wohl. Der Haken: „Diese bringen Kundschaft zwar ins Geschäft, aber am Aktions-Bier selbst verdient der Händler nichts.“
„Krone“-Kommentar: Bewusster leben und genießen
Nein, wir werden nicht verdursten oder verhungern, auch wenn die aktuellen Preise in den Supermärkten gefühlsmäßig, aber auch ganz real am Preiszettel, durch die Decke gehen.
Die meisten von uns werden sich das Leben weiter leisten können. Und wenn man in die vollen Gaststuben oder in die Einkaufszentren schaut, meint man ohnehin, dass es Jammern auf hohem Niveau ist.
Vielleicht lernen wir aber daraus, dass wir das Leben bewusster angehen. Mehr wieder hinschauen, was und wie viel wir uns leisten und dies dann auch zu schätzen wissen. Dann schmeckt auch das teurere Bier gleich wieder besser.
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