Blankes Eis und steile Passagen: Heil bei der Schladminger Planai herunterkommen, ist als Durchschnitts-Skifahrer schon ein großer Erfolg. Das merkte „Krone“-Redakteurin Christina Koppelhuber im Selbstversuch. Rennleiter Manfred Steiner begleitete sie bei der Strecken-Besichtigung.
Die Skispitzen ragen über die Startkante, ich wage einen ersten Blick auf den berühmten Zielhang der Planai. Dort spiegelt sich das Licht der Scheinwerfer am blanken Eis der Piste mit einem maximalen Gefälle von respekteinflößenden 52 Prozent. Spätestens bei der Vorstellung, dass 40.000 Skifanatiker mich lautstark dort hinunterbegleiten, beginnen die Knie zu zittern.
„Schwünge unmöglich“
Noch sind die Tore nicht gesetzt - dass dort überhaupt ein Schwung möglich ist, scheint für einen Otto-Normal-Skifahrer unmöglich. „Jetzt ist auch nur mehr Rutschen erlaubt“, erklärt Rennleiter Manfred Steiner zu meinem Glück.
Denn die Piste wurde für den Slalom-Bewerb bereits rennfertig präpariert - was den überall am Hang verteilten Helfern zu verdanken ist: Rutscher auf Skiern mit Schaufeln, eine Gruppe mit Steigeisen, die im Takt Wasser mit einem Schlauch in die Poren der Piste einspritzen oder Pistengerätfahrer - eine Herrschaft an Arbeitern hat alle Hände voll zu tun, die Neuschneemassen zu bändigen. Denn: „Kompakt, eisig und flexibel“, soll sich die Planai laut Steiner präsentieren.
Wenn die Kanten nicht mehr greifen
Obwohl wir nur den Randstreifen benützen, lässt mich das Rattern meiner Ski, die unaufhörlich auf und ab springen, ungefähr erahnen, wie hart die Piste unter mir ist und welche Kräfte hier am Werk sind. Da heißt es Muskeln anspannen und höchste Konzentration.
Wir kommen zur steilsten Stelle: „Kanten ordentlich einsetzen“, so die Empfehlung vom Rennleiter, „sonst rutschst du bis ins Ziel hinunter“. Kurze Schreckmomente bleiben dabei nicht aus: immer wieder greifen die Kanten nicht.
Schließlich heil im Ziel
In der letzten Passage noch einmal die Skier laufen lassen bis ins Ziel. Alleine dort angekommen zu sein, fühlt sich schon wie ein Sieg an. Auch wenn eine „Fahrtzeit“ von zehn Minuten für den Sieg wohl nicht reichen wird.
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