Der Schatz ist gehoben, gesichert und nun, nach drei Jahren Arbeit, auch wissenschaftlich aufbereitet. Nur reich machten die 2473 Silbermünzen, die in Unterweißenbach von vier Sondengehern am Grundstück von Edeltraud Hüttmannsberger aufgespürt worden waren, niemanden.
„Der Fund bleibt unteilbar im Gemeinschaftsbesitz der Finder, der Grundbesitzer und der Landes-Kultur GmbH“, erklärt Numismatiker Bernhard Prokisch. Demnächst soll der Schatz von Unterweißenbach bei der Eröffnung eines neuen Hotels in Königswiesen der Öffentlichkeit vorgestellt werden. Der Aufarbeitung des Fundes wurde Band 54 der „Studien zur Kulturgeschichte Oberösterreichs“ gewidmet, wo auf 224 Seiten alles, was man herausfinden konnte, dokumentiert ist. 13 Mitarbeiter waren beteiligt, und das Buch gibt es auch zu kaufen.
Zeitraum um das Jahr 1460 eingegrenzt
„Wir konnten den Zeitraum, wann die Barschaft vergraben wurde, auf die Zeit um das Jahr 1460 eingrenzen“, sagt Prokisch - damals herrschte übriges Habsburgerkaiser Friedrich III. Ausschlaggebend war ein „Tiroler Kreuzer“ aus Meran als sogenannte Schlussmünze. Sie ist die jüngste in dem Sammelsurium von Münzen aus Österreich, Bayern, Böhmen und Salzburg, auch Geld aus Sachsen und Mailand war dabei. Wer die Münzen in einem Tonkrug am Feld verscharrt hatte, bleibt ein Mysterium. Auch, ob es in der Not war, weil Plünderer, Schergen oder fremde Soldaten anrückten - am ehesten noch marodierende Böhmen -, oder ob es ein Notgroschen war.
Erneut große Anzahl von Münzen gefunden
„Es war kein enormer Betrag, aber auch nicht wenig. Vermutlich das Ersparte, das ein Bauer in seinem Leben zusammentragen konnte. Wir sind froh, dass der Fund vorbildlich und vorschriftsgemäß gemeldet wurde, das ist leider nicht immer so“, sagt Prokisch, der schon wieder über dem nächsten Schatz aus dem Mühlviertel sitzt: Es wurden wieder zahlreiche Münzen gefunden, die von der Landes-Kultur GmbH gekauft wurden und, wenn man alles aufgearbeitet hat, auch präsentieren wird. Mehr will man noch nicht verraten.
Übrigens: Um 1850 hörten die Alt-Oberösterreicher auf, Geld zu vergraben. Grund: Die ersten Banken entstanden, und man brachte das Geld lieber dort in Sicherheit.
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