Wer in Japan geboren wurde, ist fast überall auf der Welt visafrei willkommen. Doch auch unser rot-weiß-roter Reisepass öffnet viele Grenzen.
Es ist so etwas wie ein unbestechliches Standardwerk des Reisens, das regelmäßig von der renommierten britischen Beratungsfirma Henley & Partners veröffentlicht wird. Denn die von London aus agierende Institution hat es sich zum Ziel gesetzt, nicht nur, aber vor allem den Reichsten und Mächtigsten der Welt präzise und äußerst seriöse Angaben über Investment- und „permanent residency“ zu erteilen – von Dubai über Hongkong bis zu Kanada sowie auch exotischen Destinationen wie den Bermudas oder Panama ...
Asiatische Länder toppen das globale Passranking
Der Global-Pass-Index ist allerdings das Hauptasset im Firmen-Portfolio. Erstellt wird das Ranking anhand von Daten der Internationalen Luftfahrtbehörde (ISTA), die dafür exklusiv die entsprechenden und aktuellsten Infos zur Verfügung stellt. Das heurige Ranking für visafreies Reisen in 227 verschiedene Territorien sieht wie gehabt drei asiatische Staaten voran – nämlich Japan, Singapur und – trotz Spannung mit dem nördlichen Nachbarn – Südkorea! Dieses Land hat Deutschland mit einer Destination mehr heuer vom dritten Platz verdrängt.
Selbst die neutrale Schweiz liegt hinter uns
Aber auch wer seinen rot-weiß-roten Pass herzeigt, darf visafrei in 188 Länder einreisen – Österreich belegt den 5. Platz und schlägt damit sogar noch das United Kingdom, das trotz mittlerweile 55 Ländern, die dem Commonwealth of Nations (dem losen Zusammenschluss ehemaliger Kolonien) angehören, an 6. Stelle (188) liegt. Auch unser Nachbarland, die neutrale Schweiz (7./187), und die USA liegen ex aequo hinter uns. Weit abgeschlagen und entsprechend unten auf der Liste ist Kriegstreiber Russland (51./118) zu finden.
Der letzte Platz im Ranking
Wenig verwunderlich der letzte Platz in diesem unbestechlichen Ranking: Afghanistan, dessen offizielles staatliches Reisedokument praktisch wertlos ist: Nur 27 Länder gewähren Menschen, die der Taliban-Diktatur entrinnen wollen, Einlass, ohne dass diese zusätzlich die Botschaften des jeweils gewünschten Einreiselandes aufsuchen müssen – so die diplomatischen Vertretungen überhaupt noch im Land verblieben sind – was daher eine legale Ausreise nahezu unmöglich macht und die Flüchtlingsströme anschwellen lässt.
Ähnliche Reise-Unfreiheit verspüren Iraker (Zweitletzter mit 29) und knapp davor Syrien (30). Indien wiederum, von wo zuletzt viele Menschen über die Balkanroute zu uns kamen, rangiert auf Platz 80 (mit 60 ohne amtlichen Zusatz im Pass bereisbare Staaten). Allerdings hat sich die Zahl der aufgegriffenen Inder bei uns seit dem kürzlichen Aufheben der Visafreiheit in Serbien stark reduziert.
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