Schladming-Nightrace

Triumph für Noël – ÖSV-Asse verpassen Podest!

Wintersport
24.01.2023 21:44

Nichts ist es geworden mit dem rot-weiß-roten Heimsieg beim legendären Nightrace in Schladming: Beim Sieg von Clément Noël hat sich Manuel Feller als bester Österreicher mit dem unbedankten 4. Platz zufriedengeben müssen! Oben im Video können Sie sich einen Eindruck von der tollen Stimmung im Schladminger Zielstadion machen!

Während es für den als Zweitplatzierten ins Finale gestarteten Tiroler im Klassement „südwärts“ ging, gelang dem Franzosen Noël von der 7 aus noch der Sprung nach ganz oben - und damit sein bereits 10. Weltcup-Sieg. Hinter dem Schweizer Ramon Zenhäusern (+0,07 Sekunden) und Lucas Braathen aus Norwegen (+0,38) verpasste Feller (+0,45) das Stockerl nur um sieben Hundertstel. Der Halbzeit-Führende Henrik Kristoffersen fiel in der Entscheidung auf Rang 11 zurück.

Henrik Kristoffersen (Bild: GEPA)
Henrik Kristoffersen

„Das tut jetzt schon extrem weh, das ist wahrscheinlich der bitterste vierte Platz in meiner Karriere“, sagte der 30-Jährige im Ziel, wo er im Vorjahr noch als Dritter abgeschwungen hatte. „Nach zwei Ausfällen zuletzt nehme ich das zwar natürlich gerne mit, aber daheim vor so einem Publikum ist es einfach bitter. Vor allem für die Leute tut es mir einfach leid“, so der Fieberbrunner. Zum 5. Mal blieb damit der ÖSV im 26. Nightrace von Schladming ohne Stockerlplatz. Schon 2002, 2011, 2015 und 2020 war man leer ausgegangen.

Fabio Gstrein wurde wie in Kitzbühel, wo er Rang 10 belegt hatte, als starker Neunter erneut zweitbester Österreicher. Speziell mit seinem Final-Lauf war der 25-Jährige zufrieden. „Ich habe schon probiert, brutal ans Limit zu kommen und eine freche Linie zu fahren. Das hat sich einigermaßen ausgezahlt.“

Olympia-Sieger Johannes Strolz fiel im 2. Lauf nach einer Fahrt am Rande des Ausscheidens von Platz 9 auf 16 zurück. Für den Vorarlberger war es nach zahlreichen Ausfällen erst sein 2. Saisonergebnis, in Wengen war er Zwölfter gewesen. Mit gemischten Gefühlen verlässt er Schladming. „Einerseits bin ich froh mit dem 1. Durchgang, aber der 2. Durchgang ist ein unheimlicher Kampf gewesen. Ich habe brutal kämpfen müssen, um überhaupt im Lauf zu bleiben. Aber besser ein paar Punkte mitnehmen als gar keine.“

Das Ergebnis:

Marco Schwarz rutschte im Finale in Führung liegend am Innenski aus. Der Kärntner hielt sich zwar im Rennen, mehr als Rang 25 sprang allerdings nicht mehr heraus. „Wenn man halbwegs vorne mitfahren will, dann muss man attackieren. Weil im 1. Durchgang bin ich halt so im Mittelfeld mitgefahren, aber das ist nicht mein Anspruch. Da will ich eindeutig mehr. Ich habe attackieren müssen, es ist mir aber leider nicht aufgegangen“, erklärte Schwarz.

Johannes Strolz (Bild: GEPA pictures)
Johannes Strolz

Adrian Pertl fädelte ein. Simon Rueland (33.) und Michael Matt (35.) hatten den Sprung ins Finale verpasst. Dominik Raschner war im 1. Durchgang ausgeschieden. Das gleiche Schicksal erlitten auf der unruhigen Piste rund zwei Dutzend Fahrer, darunter der deutsche Vorjahressieger Linus Straßer sowie Kitzbühel-Triumphator Daniel Yule aus der Schweiz. Der Franzose Alexis Pinturault durfte als 31. ebenfalls vorzeitig seinen Arbeitstag beenden.

Während der Norweger Kristoffersen seinen fünften Erfolg auf der Planai verpasste und damit weiterhin gemeinsam mit Vierfach-Gewinner Benjamin Raich Rekordsieger im steirischen Wintersportort ist, jubelte der Franzose Noël nach einer beherzten Fahrt im Ziel. „Das ist unglaublich, ich bin sehr, sehr glücklich. Es war bisher eine schwierige Saison für mich“, erzählte der Slalom-Olympiasieger von Peking, der nun auch bei der Heim-WM in Courchevel/Meribel reüssieren möchte.

Sorgte die Piste bei einigen für Kopfzerbrechen, so zeigten sich die Rennläufer einhellig begeistert von der Atmosphäre entlang der Strecke. „Das ist mit Abstand das coolste Rennen von der Stimmung her“, erklärte Schwarz. Auch Strolz war mehr als angetan. „Besser geht es nicht. Wenn man im Steilhang ist, wird es richtig laut. Es gibt nichts Schöneres als Rennläufer, als da daheim vor so einer Kulisse zu fahren.“

Beim uneingeschränkten Comeback der Zuschauer fanden sich auch zahlreiche Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Sport im Schladminger Zielstadion ein. Darunter waren der steirische Landeshauptmann Christopher Drexler, Verteidigungsministerin Klaudia Tanner, US-Botschafterin Victoria Reggie Kennedy oder Salzburgs Meister-Coach Matthias Jaissle.

Am Mittwoch findet auf der Planai noch ein Weltcup-Riesentorlauf statt. Das Rennen beginnt um 17.45 Uhr (2. Durchgang 20.45 Uhr). Vor der WM steht am 4. Februar noch ein Slalom in Chamonix auf dem Programm.

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(Bild: KMM)



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