Pia Hierzegger spielt die Hauptrolle in „Family Dinner“. Der Horrorfilm feiert am 26. Jänner in Graz seine Premiere - präsentiert von der „Krone“. Tags darauf startet er in den österreichischen Kinos. Vorab haben wir die steirische Schauspielerin zum Gespräch gebeten.
Karriere beim Film zu machen wurde der 1972 in Graz geborenen Pia Hierzegger nicht in die Wiege gelegt: „Ich habe davon geträumt, aber die Welt des Filmes und auch Wien waren für mich als junge Grazer Schauspielerin weit weg“, erinnert sie sich.
Unerwartete Karriere im Kino
In den 1990er-Jahren revolutionierte sie als Teil des Theater im Bahnhof die steirische Off-Szene. Als Bühnenkollege Michael Ostrowski das Drehbuch für den späteren Kino-Hit „Nacktschnecken“ schrieb, hatte er für eine der Hauptrollen Hierzegger im Kopf: „Ich dachte mir nie, dass sie mich auch wirklich nehmen würden, aber Regisseur Michael Glawogger hat auf uns gesetzt“, erinnert sie sich.
Seitdem hat sich Hierzegger, die seit vielen Jahren in einer Beziehung mit Josef Hader lebt, zu einer der interessantesten Vertreterinnen der heimischen Filmszene entwickelt: „Vor der Kamera wurde ich lange Zeit als verschlossene und strenge Figur in Komödien gebucht. Neuerdings spiele ich auch öfter Kranke“, kann sie über ihr Image lachen.
Rolle als unheimliche Ernährungsberaterin
Generell nimmt sie Rollen in Filmen an, wo sie „Figur und Geschichte interessieren und ich mir beim Lesen des Drehbuchs vorstellen kann, wie ich das umsetze“. So war es auch beim Horrorfilm „Family Dinner“, der nun in die Kinos kommt: Darin spielt sie eine Ernährungsberaterin, die ihrer Nichte beim Abnehmen helfen soll, und dafür zu unheimlichen Mitteln greift: „Der Film ist wie ein Kammerspiel, das hat mich gereizt. Außerdem erzählt Regisseur Peter Hengl auch vom gefährlichen Abdriften in krude, spirituelle Welten, die seit Corona ja besonders aktuell sind.“
Und auch das Thema der Körperideale, das der Film behandelt, fand Hierzegger spannend: „So uneitel kann man als Schauspielerin gar nicht sein, dass man nicht darüber nachdenkt, wie der eigene Körper auf der Leinwand wirkt.“
Dem Theater treu geblieben
So erfolgreich Hierzegger vor und hinter der Kamera auch ist - aktuell schreibt sie etwa das Drehbuch für einen neuen ORF-„Landkrimi“ -, dem Theater im Bahnhof ist sie stets treu geblieben: „Ich bin sehr familiär und habe mit den Menschen dort eine gemeinsame künstlerische Sprache und einen gemeinsamen Humor. Wo sonst hätte ich die Freiheit, ein Stück über den letzten Nazi zu machen“, schätzt sie das Theater als Gegengewicht.
Und dann muss sie das Gespräch mit der „Krone“ auch abbrechen: „Wir renovieren gerade das Theater und da möchte ich helfen“, sagt der Filmstar, der selber anpackt.
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