Wieder hat sich die Wiener Polizei eine Verfolgungsjagd durch mehrere Bezirke liefern müssen, um einen Lenker mit gemeingefährlicher Fahrweise aus dem Verkehr ziehen zu können. Aufgeben wollte der Raser in der Nacht auf Montag nicht, auch nicht, als der Pkw von mehreren Streifenwagen umzingelt wurde: Der Lenker versuchte, die künstliche „Sperre“ zu durchbrechen - das Ergebnis war nicht nach seinem Geschmack …
Die Schlangenlinien, die der Lenker fuhr, hatten die Beamten gegen 4.30 Uhr aufmerksam werden lassen. Doch wieder einmal entzog sich der Lenker der Kontrolle und raste davon. „Die Fahrt erstreckte sich über mehrere Straßenzüge vom 15. Bezirk über den 12. Bezirk bis in den 10. Bezirk, wo der 31-Jährige schließlich über den Verteilerkreis auf die A23 und auf die S1 in Richtung Schwechat fuhr“, berichtete Polizeisprecherin Barbara Gass am Dienstag.
Reifenschaden wurde zum Verhängnis
Wohl nicht zuletzt aufgrund des überhöhten Tempos verlor der Lenker auf seiner Flucht einmal die Kontrolle über das Fahrzeug und geriet auf den Gehsteig - die Folge: zwei beschädigte Reifen, die ihm wenig später zum Verhängnis werden sollten. Auf der Autobahn vollführte der Raser waghalsige Überholmanöver und nutzte dafür den Pannenstreifen. Aufgrund des Reifenschadens geriet er kurz darauf jedoch ins Schleudern, die Raserei endete an der Leitplanke.
In Enge getrieben, drei Beamte leicht verletzt
Ans Aufgeben dachte der 31-Jährige aber nicht. Als sich mehrere Streifenwagen um das stark in Mitleidenschaft gezogene Auto postierten, um so jeglichen Fluchtweg zu versperren, gab der Verdächtige noch einmal Gas. Er rammte einen Streifenwagen. Das jedoch führte lediglich dazu, dass das Fluchtauto nicht mehr fahrtauglich war. Während der Lenker festgenommen wurde, versuchte sein 36 Jahre alter Beifahrer die Flucht zu Fuß, kam aber nicht weit. Er wehrte sich heftig gegen die Festnahme, verletzte drei Polizisten leicht. Doch auch das sollte nichts nutzen. Der Mann wurde ebenfalls festgenommen.
Rasch war der Grund für die Flucht klar: Die Kennzeichen waren als gestohlen gemeldet, zwei weitere Kennzeichentafeln - ebenfalls gestohlen - stellten die Beamten überdies im Auto sicher. Der 31 Jahre alte Lenker selbst stand unter Drogeneinfluss, Führerschein hatte er keinen. Er schwieg sich bei der Einvernahme aus, während der 36-jährige Mitfahrer sämtliche Vorwürfe abstritt. Der 31-Jährige wurde in die Justizanstalt eingeliefert, sein Beifahrer auf freiem Fuß angezeigt.
Wie unglaublich gefährlich solche Raserfahrten sind, zeigt sich leider immer wieder. Nicht selten führen diese auch zu schweren Unfällen, Todesopfer mussten in der Vergangenheit ebenfalls verzeichnet werden. Erst Ende des Vorjahres hatte ein Raser die Kontrolle über sein Auto verloren und geriet auf den Gehsteig. Ein Passant hatte keine Chance mehr zu reagieren, er wurde überfahren und starb.
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