Am Wochenende gab der Buckingham-Palast in London Details zu den Krönungsfeierlichkeiten vom 6. bis 8. Mai bekannt. Britische Zeitungen berichteten zudem, dass König Charles von seinen Beratern von einer Tradition dringend abgeraten wurde, auf die der britische Herrscher nun verzichtet.
Wie unter anderem der „Mirror“ berichtet, wollte der 74-jährige Charles wie sein Großvater George VI. oder sein Urgroßvater George V. bei seiner Krönung in traditionelle Kleidung schlüpfen und Seidenstrümpfe und Kniebundhosen tragen.
Unmöglich, sollen seine Berater gefunden haben. Ein solcher Aufzug sei völlig unzeitgemäß.
Spießigkeit beseitigen
Eine Quelle sagte der Zeitung „Sun“: „Obwohl einige der langatmigeren Elemente der Krönung beiseite geschoben oder modernisiert werden, war der König froh, die Kniebundhosen und Strümpfe zu tragen. Aber in Gesprächen mit hochrangigen Beratern hieß es, er solle sie nicht tragen und werde stattdessen in einer Militäruniform erscheinen“.
Der Insider weiter: „Es geht vor allem darum, die Krönung zu modernisieren und die Spießigkeit zu beseitigen. Sie sind der Meinung, dass ein 74-jähriger König, der im Jahr 2023 in Strümpfen und Kniehosen ankommt, zu altmodisch aussieht. Wahrscheinlich haben sie recht.“
Erste Krönung seit 70 Jahren
Es ist die erste Krönung eines britischen Monarchen seit 70 Jahren. Charles‘ Mutter Queen Elizabeth II. war am 2. Juni 1953 ebenfalls in der Westminster Abbey gekrönt worden. Sie trug dabei en weißes Kleid. Sie starb am 8. September 2022. Seitdem ist ihr ältester Sohn König.
Die Krönungszeremonie von König Charles findet am Vormittag des 6. Mai in der Londoner Westminster Abbey statt. Dort wird der Erzbischof von Canterbury, Justin Welby, Charles und seine Königsgemahlin Camilla im Rahmen eines Gottesdienstes krönen.
Es sei ein „Anlass für Feier und Prunk“, beschrieb der Palast die Feier.
Harrys Teilnahme ungewiss
Charles und Camilla werden in einer Prozession vom Buckingham-Palast zur Kirche und anschließend in Begleitung weiterer Mitglieder der Royal Family zurück in das Stadtschloss ziehen. Dort werden sich die königliche Familie zum Abschluss der Feierlichkeiten auf dem Balkon den Schaulustigen zeigen.
Offen blieb, welche Familienmitglieder dabei sein werden. Es ist fraglich, ob Charles‘ jüngerer Sohn Prinz Harry und dessen Ehefrau Herzogin Meghan zu der Krönung eingeladen sind. Harry hatte in seiner jüngst veröffentlichten Biografie „Reserve“ schwere Vorwürfe gegen den Palast und seine Familie erhoben. Zum 70. Thronjubiläum seiner Großmutter Queen Elizabeth im Juni 2022 waren Harry und Meghan zwar nach London gereist. Auf dem Balkon waren damals aber nur die engsten Familienmitglieder dabei, die repräsentative Aufgaben übernehmen. Das Paar hatte seine royalen Pflichten aufgegeben.
Konzert auf Schloss Windsor
Zum Krönungswochenende werden Dutzende Staatsoberhäupter aus aller Welt sowie Zehntausende Besucher in London erwartet. Die britische Kulturministerin Michelle Donelan sprach von einem „riesigen Meilenstein in der Geschichte des Vereinigten Königreichs und des Commonwealth“. Gefeiert werde eine „Mischung aus Tradition und Moderne, Kultur und Gemeinschaft, die unser Land großartig macht“.
Der monegassische Fürst Albert hat bereits bestätigt, dass er gemeinsam mit seiner Frau Charlene zur Krönung nach London reist.
Die Feierlichkeiten dauern über die Zeremonie selbst hinaus. Am Sonntag ist zu Ehren des Königspaars ein großes Konzert mit „globalen Musikikonen und zeitgenössischen Stars“ auf Schloss Windsor geplant, wie der Palast weiter mitteilte. Die angekündigten Lichteffekte wecken Erinnerungen an das Jubiläumskonzert für die Queen vor dem Buckingham-Palast. Tausende Tickets sollen landesweit verlost werden. Eigens für das Ereignis soll ein „Krönungschor“ gebildet werden, dem Mitglieder zahlreicher besonderer Chöre - etwa Flüchtlingen, Mitglieder der LGBTQ+-Gemeinde oder Hörbehinderte - angehören sollen.
Straßenfeste und Tee-Partys
Bereits den ganzen Sonntag über werden die Menschen zum „Coronation Big Lunch“ - in etwa: das große Krönungsessen - zu Straßenfesten und Tee-Partys aufgerufen. Landesweit würden Tausende Veranstaltungen erwartet, hieß es. Auch dies gab es so ähnlich am Jubiläumswochenende von Queen Elizabeth im vergangenen Juni.
Wegen der Krönung erhalten die Menschen im Vereinigten Königreich am 8. Mai zudem einmalig einen weiteren Feiertag. Unter dem Motto „Big Help“ (große Hilfe) werde die Bevölkerung an dem Tag ermuntert, die Freiwilligenarbeit in ihren Gemeinden kennenzulernen. Die Regierung prüft zudem Pläne, die Sperrstunden für Pubs an allen drei Abenden des Wochenendes auszuweiten.
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