Zuletzt hatten die meisten Beobachter mit dieser Entscheidung gerechnet: Marie Kreutzers Sisi-Drama „Corsage“ mit Florian Teichtmeister in der Rolle des Kaiser Franz Joseph hat es nicht auf die Liste der letzten fünf Werke im Rennen um den Auslandsoscar 2023 geschafft. Als genereller Favorit für die Preisverleihung am 12. März in Hollywood kristallisierte sich bei der Bekanntgabe der Nominierungen am Dienstag unterdessen der Sci-Fi-Film „Everything Everywhere All at Once“ mit elf Nennungen heraus.
Kreutzers Film, der zuletzt vor allem aufgrund der Causa um den Schauspieler Florian Teichtmeister in den Schlagzeilen war, hatte in der Kategorie „International Feature Film“ das Nachsehen. Hier rittern stattdessen „Argentina, 1985“ (Argentinien), „Close“ (Belgien), „EO“ (Polen), „The Quiet Girl“ (Irland) und „Im Westen nichts Neues“ (Deutschland) mit dem österreichischen Schauspieler Felix Kammerer in der Hauptrolle um die begehrte Auszeichnung.
Wiener Felix Kammerer weiter im Oscar-Rennen
Die deutsche Netflix-Produktion, eine Neuverfilmung des gleichnamigen Romans von Erich Maria Remarque, kann sich aber deutlich mehr Hoffnungen machen, gab es letztlich doch insgesamt neun Nominierungen für das Drama - darunter als bester Film, für das beste adaptierte Drehbuch sowie für die beste Kamera.
Ebenfalls auf neun Nennungen brachte es „The Banshees of Inisherin“ von Martin McDonagh, dahinter landete Baz Luhrmanns Musikerbiopic „Elvis“ mit acht Gewinnchancen.
In der Kategorie „Bester Film“ könnten „Im Westen nichts Neues“ immerhin neun andere Filme den Oscar streitig machen. Zudem nominiert sind: „Avatar: The Way of Water“, „The Banshees of Inisherin“, „Elvis“, „Everything Everywhere at All at Once“, „The Fabelmans“, „Tár“, „Top Gun: Maverick“, „Triangle of Sadness“ und „Women Talking“.
Oscar-Nominierung „nicht mehr vorrangig“
Das Team von „Corsage“ hat sich nach Bekanntgabe der Oscar-Nominierungen mit einer kurzen Stellungnahme zu Wort gemeldet. Über die Gründe der Entscheidung wolle man nicht spekulieren. Da im Film aber ein Schauspieler mitgewirkt habe, „der wegen des Besitzes von sexuellen Missbrauchsdarstellungen Minderjähriger zum Leid unzähliger Kinder beigetragen hat“, sei es „nicht mehr vorrangig“, ob der Film für einen Preis nominiert werde oder nicht.
Man müsse sich dem Thema Gewalt an Kindern stellen und dieses „noch stärker ins Bewusstsein der Öffentlichkeit“ bringen. Dafür arbeite man mit Kinderschutzorganisationen zusammen, so Regisseurin Kreutzer, Johanna Scherz und Alexander Glehr von der Produktionsfirma Film AG. Erst vor wenigen Tagen war bekanntgeworden, dass „Corsage“ für den britischen Filmpreis BAFTA nominiert ist.
Oscar-Chancen für Butler und Blanchett
Sich Hoffnungen auf einen Oscar als bester Hauptdarsteller machen dürfen sich Austin Butler („Elvis“), Colin Farrell („The Banshees of Inisherin“), Brendan Fraser („Der Wal“), Paul Mescal („Aftersun“) und Bill Nighy („Living“).
In der Kategorie „Beste Hauptdarstellerin“ treten Cate Blanchett („Tár“), Ana de Armas („Blonde“), Andrea Riseborough („To Leslie“), Michelle Williams („The Fabelmans“) und Michelle Yeoh („Everything Everywhere All at Once“) gegeneinander an.
Brendan Gleeson („The Banshees of Inisherin“), Brian Tyree Henry („Causeway“), Judd Hirsch („The Fabelmans“), Barry Keoghan („The Banshees of Inisherin“) und Ke Huy Quan („Everything Everywhere All at Once“) haben Chancen auf einen Oscar in der Kategorie „Bester Nebendarsteller“.
Für einen Oscar als „Beste Nebendarstellerin“ nominiert sind Angela Bassett („Black Panther: Wakanda Forever“), Hong Chau („Der Wal“), Kerry Condon („The Banshees of Inisherin“), Jamie Lee Curtis („Everything Everywhere All at Once“) und Stephanie Hsu („Everything Everywhere All at Once“).
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