Nach Prüfung

Schnellstraße durchs Ried dürfte wohl passé sein

Vorarlberg
24.01.2023 17:30

Verkehrs- und Klimaministerin Leonore Gewessler präsentierte am Dienstag die Ergebnisse der Alternativenprüfung zur umstrittenen S18. Bevorzugt wird nun die Variante „Lustenau Süd“. Planung hierzu will sie vertiefen.

Vielversprechend - so beurteilte Landesrat Daniel Zadra (Grüne) die Pläne des Klimaministeriums. Demnach wird eine Verbindung von der Autobahnabfahrt Dornbirn Süd nach Widnau priorisiert. Die Vorteile liegen für Ministerin Leonore Gewessler (Grüne) klar auf der Hand: Im Gegensatz zur höchstumstrittenen CP-Variante (eine knapp neun Kilometer lange Verbindung von Dornbirn West entlang des Ortsrandes von Lustenau bis nach St. Margrethen) sei die Alternative schneller gebaut, wesentlich kostengünstiger und umweltfreundlicher, da weniger Boden versiegelt werden müsste. Zudem wäre die CP-Variante mit großen Genehmigungsrisiken verbunden. Sprich: Am Ende könnten die Vorarlberger wieder mit leeren Händen dastehen.

„Das Klimaschutzministerium wird nun unter Einbindung der Partner in der Schweiz und in Vorarlberg mit vertiefenden Planungen für die Variante Lustenau Süd starten“, versprach Gewessler. Parallel dazu werde die geforderte CP-Variante in den nächsten Verfahrensschritten auf ihre Genehmigungsfähigkeit überprüft.

Begeisterung nur in den Reihen der Grünen

Bei der eigenen Partei stoßen die Gewessler-Pläne durchaus auf Begeisterung. Stefan Übelhör, Bürgermeister von Höchst, sieht etwa für seine Gemeinde „eine attraktive Alternative zur vierspurigen S18“.

Bei der ÖVP hingegen kommen die Pläne alles andere als gut an. Landeshauptmann Markus Wallner bezeichnete die neue Variante als „Sackgasse“. Der Anschlusspunkt in St. Margrethen sei unveränderbar und in der Schweiz gesetzlich so fixiert. „Das hätte man mit einem Telefonat klären können“, ärgerte er sich. Auch im Hinblick auf den Naturschutz und das Genehmigungsrisiko bringe „Lustenau Süd“ keine Vorteile. Eine vertiefende Planung durch das Ministerium könne er nicht verhindern, allerdings sei jeder dafür investierte Euro einer zu viel.

Marco Tittler ärgert sich einmal mehr über die Grüne Klimaministerin Gewessler. (Bild: Mathis Fotografie)
Marco Tittler ärgert sich einmal mehr über die Grüne Klimaministerin Gewessler.

Martin Ohneberg, Präsident der Industriellenvereinigung Vorarlberg, sieht indes zu viele Fragen offen. „Zum Beispiel spricht man von schnellerer Entlastung und schnellerer Umsetzung, allerdings führt man dazu keine einzige Zahl oder Schätzung an“, kritisiert er. Mit „Lustenau Süd“ werde wieder eine Variante aufs Tapet gebrachte, die „schon vor Jahren als untauglich ausgeschlossen wurde“, hieß es wiederum aus der Vorarlberger Wirtschaftskammer.

Völlig genervt war Straßenbaulandesrat Marco Tittler: „Die ins Spiel gebrachte neue Variante hat nur eine Folge: eine weitere Verzögerung von sicherlich zehn Jahren für langwierige, grundsätzliche Prüfungen.“ Zudem führe auch Gewesslers Straße durch ein sensibles Naturschutzgebiet.

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Vorarlberg-Krone
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