Blutüberströmt wurde am Dienstag eine Steirerin (34) im Keller eines Mehrparteienhauses in Mürzzuschlag aufgefunden - und das angeblich von ihrer 13-jährigen Tochter. Für die Frau kam jede Hilfe zu spät. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilte, waren die Verletzungen des Opfers zu massiv. Alles sieht nach einem sogenannten Overkill - einer Übertötung bzw. Vernichtung des Opfers - aus. Dringend tatverdächtig ist der Lebensgefährte (33), aber auch ein 44-jähriger Afghane wurde festgenommen. Beide bestreiten die Tat.
Dienstagnachmittag, gegen 16.20 Uhr, ging bei der Rettungsleitstelle ein Notruf ein. Eine Frau und ein Mann würden im Keller eines Mehrparteienhauses in der Eisenbahnersiedlung heftig streiten. Die Frau sei möglicherweise auch verletzt. Wer den Anruf getätigt hat, ist noch unklar. Angeblich hat aber die 13 Jahre alte Tochter das Opfer gefunden.
Als die Rettungskräfte und eine Polizeistreife eintrafen, fanden sie im Keller eine blutüberströmte Frau. Trotz sofort eingeleiteter Reanimationsmaßnahmen konnte ein Notarzt aber nur noch den Tod der 34-Jährigen feststellen. Sie soll massive Verletzungen - vermutlich durch Messerstiche - erlitten haben.
Zusammenhänge unklar
Dringend tatverdächtig ist laut Polizei der Lebensgefährte des Opfers, ein 33-jähriger Einheimischer. Er ließ sich am Dienstag widerstandslos festnehmen. Ein weiterer Verdächtiger, ein Afghane (44), wurde ebenfalls festgenommen. Der 44-Jährige ist der Vater einer vierköpfigen afghanischen Flüchtlingsfamilie, die in dem Haus wohnt. Gerüchte, dass die Afghanen beim Mordopfer wohnten, wurden nicht bestätigt.
Tochter noch nicht befragt
Die 34-Jährige soll sich von ihrem Lebensgefährten getrennt haben. Warum es im Keller am Dienstag zum Streit kam, ist aber unklar. Angeblich hatte die Tochter den 33-Jährigen mit einem blutigen Handtuch aus dem Keller kommen gesehen. Gemeinsam mit der 16-jährigen Tochter der Flüchtlingsfamilie sei sie besorgt nachsehen gegangen - und habe ihre Mama gefunden.
„Wir können diese Details nicht bestätigen“, erklärte Mittwochmittag Polizei-Sprecher Fritz Grundnig. Die 13-Jährige konnte zudem noch gar nicht befragt werden. Sie wird psychologisch betreut, ist verständlicherweise schwer traumatisiert.
Polizei sucht Messerklinge
Ein Detail, das die Polizei gegenüber der „Krone“ preisgab, ist, dass ein blutiger Messergriff im Keller gefunden wurde. Die Klinge fehlt allerdings. Sie wurde am Mittwoch von Streifenbeamten rund um den Tatort gesucht.
Der 44-jährige Afghane bestritt bei der Einvernahme durch die Polizei vehement, an der Tat beteiligt gewesen zu sein, genauso wie der Ex-Lebensgefährte. Für alle gilt die Unschuldsvermutung.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.