Schwere Vorwürfe stehen gegen zwei Spitzenmanager der Wiener Ärztekammer im Raum! Es geht um illegal abgezweigte Prämien in der Höhe von Hunderttausenden Euro. Das Duo wurde mit einem Betretungsverbot belegt und musste Diensthandys samt Laptops abgeben.
Sofort nach Auffliegen des Skandals wurden zwei Topmanager einer Tochtergesellschaft der Wiener Ärztekammer vom Dienst freigestellt. Die Verdächtigen mussten Diensthandys und Laptops abgeben. Die nach internen Überprüfungen aufgeflogenen Betrugsvorwürfe wiegen so schwer, dass das Duo sogar mit einem Betretungsverbot seiner Dienststelle belegt wurde. Auch der Zugang zu allen EDV-Systemen wurde sofort gesperrt.
Offensichtlich bestand und besteht akuter Handlungsbedarf. Denn die Beschlüsse waren am Dienstag in einer außerordentlichen Versammlung der Kurie der niedergelassenen Ärzte gefasst worden. Im Zentrum des Skandals steht das Mediziner-Einkaufsservice Equip4Ordi (E4O). Auf der Website der ausgelagerten Kurientochtergesellschaft wird damit geworben, dass „Ärzte schnell und unkompliziert ihren Bedarf an medizinischen Produkten decken“ können.
500.000-Euro-Prämie floss in eine Privatfirma
Der Geschäftsführer soll - weil er sich Kontrollen entziehen konnte - die E4O als Selbstbedienungsladen genutzt haben. Nur ein Beispiel und nur die Spitze des Eisbergs: Provisionen von mehr als einer halben Million Euro könnten in die Privatfirma des Verdächtigen geflossen sein, heißt es. Dr. Johannes Steinhart - vor der Wahl zum Kammerpräsidenten im Jahr 2022 zuständiger Kurienobmann - weist vehement und glaubhaft alle Vorwürfe, von den Vorfällen gewusst zu haben, zurück.
Zur Stunde überprüft ein Rechtsanwalt die strafrechtliche Relevanz der Causa. Auch eine Sachverhaltsdarstellung bei der Staatsanwaltschaft wird in Erwägung gezogen.
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