300 neue „Mitarbeiter“

Klimakleber mit Angestellten und Trainingscamps

Wien
25.01.2023 13:45

Mitte Februar soll die nächste Protestwelle der Klimakleber über Wien rollen. Dafür wird jetzt fleißig trainiert.

Seit rund einem Jahr legt die Letzte Generation in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen die Stadt lahm. Höhepunkt: die einwöchige Protestwelle Mitte Jänner. Jetzt gibt es schlechte Nachrichten. Die Klimakleber planen ab 13. Februar eine weitere Blockadeserie mit dem Auftakt am Naschmarkt - und diesmal soll alles noch „lauter, länger und intensiver“ werden. Zwei Wochen soll es diesmal dauern - mit Option auf Verlängerung. Denn die Klimaaktivisten sorgen nicht nur für Kritik: Mit ihren Aktionen gewinnen sie immer mehr Anhänger.

300 neue potenzielle Unterstützer haben sich im Jänner bei der Letzten Generation gemeldet. Bevor diese aber unter der Bezeichnung „Biene“ auf die Straße dürfen, müssen sie ein Ausbildungsseminar absolvieren. Wichtigster Punkt dabei: Gewaltlosigkeit. (Bild: APA/EVA MANHART)
300 neue potenzielle Unterstützer haben sich im Jänner bei der Letzten Generation gemeldet. Bevor diese aber unter der Bezeichnung „Biene“ auf die Straße dürfen, müssen sie ein Ausbildungsseminar absolvieren. Wichtigster Punkt dabei: Gewaltlosigkeit.

„In den vergangenen Wochen hatten wir über 300 Anfragen von Unterstützern. Wir können unsere Aktivitäten daher ausweiten“, so Sprecherin Martha Krumpeck. Mit den neuen Unterstützern sprudeln anscheinend auch die Spendengelder. Knapp 37.000 Euro konnte die Letzte Generation bereits einstreifen.

Die Vorbereitungen laufen: In den Seminaren werden die Aktivisten in Kleinstgruppen nicht nur über den rechtlichen Hintergrund und mögliche Konsequenzen ihrer Teilnahme aufgeklärt, sondern es wird auch der Umgang mit etwaigen aggressiven Autofahrern, Selbstschutz bei Attacken oder richtiges Verhalten beim Kontakt mit der Polizei eingeübt. (Bild: APA/EVA MANHART)
Die Vorbereitungen laufen: In den Seminaren werden die Aktivisten in Kleinstgruppen nicht nur über den rechtlichen Hintergrund und mögliche Konsequenzen ihrer Teilnahme aufgeklärt, sondern es wird auch der Umgang mit etwaigen aggressiven Autofahrern, Selbstschutz bei Attacken oder richtiges Verhalten beim Kontakt mit der Polizei eingeübt.
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Wir haben die Mittel, um Menschen für ihre administrative Arbeit anzustellen. Für die Aktionen auf der Straße wird niemand bezahlt.

Florian Wagner, Letzte Generation

Spender ermöglichen Angestellte
Die Gelder verschaffen den Umweltschützern jetzt mehr Spielraum. Und damit sich die Aktivisten nicht mit Banalitäten wie Rechnungen und Kleberbestellungen beschäftigen müssen, werden Mitglieder für administrative Aufgaben nun geringfügig angestellt. „Wir haben das Geld und das rechtliche Konstrukt. Für Protestaktionen wird aber niemand bezahlt“, so Florian Wagner. Und: Damit sich jemand im Namen der Letzten Generation auf die Straße kleben darf, muss er oder sie ein spezielles Trainingslager absolvieren.

Das Seminar beinhaltet auch Übungen. (Bild: APA/EVA MANHART)
Das Seminar beinhaltet auch Übungen.

Struktur gegen Spionageabwehr
Auch auf eine potenzielle Unterwanderung durch den Staatsschutz sei man vorbereitet. Krumpeck: „Sollte es einen Spitzel geben, dann wird dieser sicher nicht die ganze Aktion verhindern können. Unsere Struktur ist grundsätzlich so, dass nicht alle Menschen alle Details wissen.“

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