Mittwoch wurden bei einem Lawinenabgang im Osttiroler Kartitsch zwei Personen verschüttet. Ein Mann konnte rasch unverletzt geborgen werden, ein zweiter wurde nach einer schwierigen Rettungsaktion aus den Schneemassen befreit, starb aber am Abend in der Innsbruck Klinik. Am Goldeck in Kärnten war ebenfalls ein Einsatz nach einem Lawinenabgang nötig.
Der Neuschnee der vergangenen Tage in Osttirol sorgte nun in Kartitsch für einen ersten tragischen Zwischenfall. Bei einem Lawinenabgang wurden am Mittwoch um die Mittagszeit zwei Personen im freien Gelände verschüttet. Wie die Leitstelle auf Anfrage der „Krone“ mitteilte, konnte zunächst eine Person unverletzt ausgegraben werden.
Lawine selbst ausgelöst
Der Mann war als Mitglied einer fünfköpfigen Gruppe im Bereich „Hollbrucker Tal“ unterwegs. Während drei der Personen weiter bergwärts in Richtung Schöntalhöhe gingen, blieben die beiden anderen zurück und machten Pause. Der Vorausgehende löste plötzlich eine Lawine aus, von der er selbst erfasst und verschüttet wurde. Er konnte von seinen Begleitern unverletzt geborgen werden.
Schwierige Suche im Nebel
Ein zweiter Mann, der unabhängig von der Gruppe im gleichen Gebiet unterwegs war, wurde ebenfalls verschüttet. Erst gegen 16.20 Uhr konnte dieser von Einsatzkräften nach einer schwierigen Suche im Nebel geborgen werden. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber in die Klinik Innsbruck geflogen. Dort verstarb der 28-jährige Österreicher aber am Abend.
Neuschnee erhöhte Gefahr
Der Lawinenwarndienst des Landes Tirol warnt in seinem Report vor dem aktuellen Risiko und beziffert das Risiko mit „Stufe 3 - erheblich“: „Die frischen und schon etwas älteren Triebschneeansammlungen können an allen Expositionen schon von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden, besonders im Bereich der Waldgrenze und oberhalb der Waldgrenze. Diese Gefahrenstellen sind teils überschneit.“
Schneebrett am Goldeck in Kärnten
Auch in Kärnten wurden am Mittwoch zwei Personen von einer Lawine verschüttet: Auf einem Steilhang im freien Gelände oberhalb der alten Mittelstation am Goldeck war das Schneebrett abgegangen. Zwei Variantenfahrer - ein 58-Jähriger aus dem Bezirk Klagenfurt-Land und ein 14-Jähriger aus dem Bezirk Spittal - wurden dadurch verschüttet. Sie konnten selbst mit den Handys die Rettungskette in Gang setzen. Der Nebel und die einbrechende Dunkelheit erschwerten aber deren Bergung.
Transport durch den Schnee wäre zu gefährlich gewesen
„Glücklicherweise konnten wir die Verschütteten dann doch per Seilbergung mit dem Helikopter bergen, denn ein Abtransport mit dem Akja über den Schnee wäre zu gefährlich gewesen bei Lawinenwarnstufe 3 in dem Gelände“, erklärt Edi Steiner von der Bergrettung Spittal. Zuvor hatten die Helis - Alpin 1 und RK1 standen im Einsatz - wegen einer Nebelbank nicht fliegen. „Wir mussten etwa 40 Minuten ober der Unglücksstelle kreisen im Nebel“, so Pilot Alexander Rassi von Aplin1.
Die zwei Variantenfahrer konnten rasch entdeckt werden. „Zum Glück, denn es war ja schon dämmerig. Das Schneebrett war gegen 15.30 Uhr losgetreten worden“, so Steiner, der mit Kollegen in diesem Nordhang schon öfter zu Lawineneinsätzen ausrücken musste. Etwa 30 Leute standen im Einsatz, auch acht Lawinensuchhunde und fünf Alpinpolizisten.
Die beiden Schwerverletzten wurden ins Spital nach Villach geflogen. Im Einsatz standen die Bergrettung Spittal/Drau, Kolbnitz und Lieser-Maltatal, zwei Notarzthubschrauber, zwei Bergrettungsärzte, Mitarbeiter der Goldeck Bergbahnen mit vier Pistengeräten sowie die Alpine Einsatzgruppe der Polizei Spittal/Drau.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.