Unterwegs nach Hamburg
Mann stach auf Zugfahrgäste ein – zwei Tote!
Bei einer Messerattacke in einem Regionalzug von Kiel nach Hamburg sind am Mittwoch zwei Menschen getötet und fünf weitere verletzt worden. Bei dem mutmaßlichen Täter soll es sich um einen staatenlosen Palästinenser zwischen 20 und 30 Jahren handeln, er wurde noch am Tatort festgenommen.
Ein Mann sei kurz vor 15 Uhr vor der Ankunft im Bahnhof Brokstedt mit einem Messer auf Reisende losgegangen, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Polizisten hätten ihn kurz darauf in Brokstedt festgenommen, bei der Festnahme hatte der Palästinenser, bei dem ein Fiktionsschein - also eine vorläufige Aufenthaltsgenehmigung - sichergestellt wurde, Verletzungen an den Händen. Diese hatte er sich laut Polizeia allerdings selber zugefügt.
Angreifer „geistig verwirrt“
Da der Fiktionsschein mit Blut verschmiert war, konnte das Alter des Mannes noch nicht ermittelt werden, die Behörden gehen von 20 bis 30 Jahren aus, berichtet die „Bild“. Der Verdächtige befindet sich im Krankenhaus und wird dort von der Polizei bewacht. Die Hintergründe seien noch unklar, ebenso wie die Identitäten der Opfer, hieß es seitens der Polizei. Nach vorläufigen Erkenntnissen war der mutmaßliche Angreifer bisher nicht als Extremist aufgefallen. Es gab aber erste Hinweise, dass er geistig verwirrt sein könnte.
Die Polizei hatte mehrere Anrufe von Fahrgästen erhalten, der Mann hatte die Menschen in dem noch fahrenden Zug angegriffen. Auf Benachrichtigung wurde der Zug gestoppt, worauf sich das Geschehen auf den Bahnsteig verlagert habe, so die Sprecherin. Dort sei der Täter festgesetzt worden. Zum Zeitpunkt der tödlichen Messerattacke seien rund 120 Menschen in dem Zug gewesen. „Das muss ein sehr großes Chaos gewesen sein.“ Nach dem Angriff wurden etwa 70 Zeugen von der Polizei befragt und betreut.
„Tat gegen jede Menschlichkeit“
Die Innenministerin von Schleswig-Holstein, Sabine Sütterlin-Waack, begab sich noch am Mittwochabend zum Tatort: „Für mich steht fest, dass sich die entsetzliche Tat gegen jede Menschlichkeit richtet.“ Sie sei „in Gedanken bei den Familien und Angehörigen der Opfer“, erklärte die Ministerin. Die Deutsche Bahn teilte am Abend mit: „Den Angehörigen der Opfer gehört unser tiefes Mitgefühl. Den Verletzten wünschen wir eine baldige und vollständige Genesung.“
Der Bahnhof wurde für die polizeilichen Maßnahmen gesperrt, auch auf der Strecke zwischen Hamburg und Kiel kam es zu Ausfällen. Es wurde ein Schienenersatzverkehr eingerichtet.
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