Die steirische Ski-Präsidentin Renate Götschl im „Krone“-Gespräch. Warum in Schladming ein zweites Rennen viel Charme hat und die Damen-Krise eine Chance ist.
Erst der legendäre Slalom unter Flutlicht, 24 Stunden später die nächtliche Premiere des Riesentorlaufs. Schladming präsentierte sich dieser Tage wieder von der Schokoladenseite. Am Rande sprach die „Krone“ mit der steirischen Ski-Präsidentin Renate Götschl über:
Das Weltklasse-Flair bei den Nachtrennen: „Hochachtung vor allen Beteiligten. Was die Leute hier wieder auf die Beine gestellt haben, ist einmalig und macht mich stolz. Diese unfassbare Atmosphäre, die tolle Stimmung und die vielen Leute machen Schladming am Ende auch so besonders.“
Das Projekt Riesentorlauf und den Traum von Speedrennen: „Dass heuer mit dem Riesentorlauf ein zweites Rennen auf der Planai stattgefunden hat, ist großartig. Der Riesentorlauf hier hat Potenzial und ist mehr als nur ein Projekt. Nach dem Rennen wird nun einmal alles evaluiert und dann sehen wir weiter. Eine Abfahrt bei Nacht wäre – nur beispielsweise – viel schwerer umzusetzen. Einen Super-G könnte ich mir hingegen sehr gut vorstellen. Das wäre sehr attraktiv.“
Die Krise im Damen-Team und Zukunftshoffnung Julia Scheib: „Momentan läuft es bei den Damen nicht rund, passen die Ergebnisse oft nicht. Aber auch ich habe in meiner aktiven Karriere Krisen erlebt. Man muss diese Phasen durchtauchen, sie können eine Mannschaft letztlich auch zusammenschweißen. Das Potenzial ist jedenfalls da. Allerdings muss man den Damen jetzt den Rücken stärken. Eine Katharina Liensberger etwa hat in ihrer Karriere schon gewonnen, hat sicher nicht von heute auf morgen das Skifahren verlernt. Das ist auch definitiv eine mentale Komponente. Beeindruckt bin ich momentan wiederum vom Weg unserer Steirerin Julia Scheib. Trotz ihrer zahlreichen Verletzungen wird sie jetzt oft in den Rennen beste Österreicherin. Ich bin mir sicher, dass wir in Zukunft noch viel Freude mit ihr haben werden.“
Steirische Hoffnungen bei der WM: „Ich sehe durchaus Medaillen-Chancen in Frankreich. Conny Hütter, Ramona Siebenhofer, Tamara Tippler – ich traue ihnen viel zu. Auch Medaillen. Ich hoffe außerdem, dass die Nici Schmidhofer noch auf den WM-Zug aufspringt. Ein Wahnsinn eigentlich, was sie nach ihrer schweren Verletzung schon wieder leistet.“
Heiße Aktien für die Zukunft: „Wir brauchen uns in der Steiermark keine Sorgen zu machen. Julian Schütter, der sich jetzt in Kitzbühel leider das Kreuzband gerissen hat, hat gezeigt, dass mit ihm zu rechnen ist. Bei der Junioren-WM hat Vincent Wieser zweimal Bronze geholt. Und auch Luis Tritscher und Ralph Seidler, der wieder einmal eine Zukunftshoffnung im Slalom ist, waren im WM-Aufgebot. Da kommen gute Leute nach.“
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