Wirbel in Kaiserstadt

Heimatverein zerlegt Pläne für Stadtmuseum-Umbau

Oberösterreich
26.01.2023 10:00

Die Ausstellungsräumlichkeiten im geschichtsträchtigen Bad Ischler Gebäude wird für das Kulturhauptstadtjahr 2024 völlig neu gestaltet. Vor allem der NS-Schwerpunkt stößt dabei auf viel Kritik.

Das ehemalige Hotel Austria in Bad Ischl ist nicht nur als Verlobungsort von Kaiser Franz und seiner Sissi bekannt. In den 80er-Jahren wurde es zum Stadtmuseum umgebaut. Federführend wirkte der Heimatverein mit. Nun soll in Hinblick aufs Kulturhauptstadtjahr 2024 das Haus erneuert werden.

Nicht in Planung eingebunden
Diesmal war der Verein mit rund 1000 Mitgliedern nicht aktiv in die Gestaltung eingebunden, verfolgt aber die Pläne ganz genau. In einem an alle Stadtpolitiker der Kaiserstadt gerichteten Schreiben wird vor der Umsetzung der Pläne ausdrücklich gewarnt. „Der Verein fühlt sich verpflichtet, Stellung zu beziehen und diverse Bedenken vorzubringen“, heißt es einleitend.

Ischler keine Zielgruppe
Sauer stößt dem Verein auf, dass als Zielgruppe nicht die Ischlerinnen und Ischler angeführt werden, ihnen gehöre eigentlich das Museum. Kein Verständnis gibt es auch für die Gestaltung der Habsburger-Ausstellung im ersten Stock. Diese soll erst mit der Zeit von Kaiser Franz Josef beginnen: „Die äußerst interessante Geschichte unserer Stadt bis 1850 wird totgeschwiegen. Dies gleicht einer Amputation des Hauses!“

Auf Brauchtum vergessen
Und vor allem wird kritisiert, dass der NS-Zeit zu viel Platz geschenkt wird, dafür den Besuchern aber das Thema Brauchtum vorenthalten wird.

Stadtchefin suchte Gespräch
SP-Bürgermeisterin Ines Schiller suchte prompt das Gespräch: „Das Konzept ist noch nicht fertig, jetzt geht es in die Detailplanung. Die NS-Zeit wird keinen ganzen Stock, sondern nur zwei Räume bekommen. Auch das Thema Brauchtum wird vorkommen.“

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