Lage unübersichtlich
Westjordanland: Tote bei israelischer Razzia
Bei einem israelischen Militäreinsatz in Dschenin im Westjordanland sind am Donnerstag nach palästinensischen Angaben acht Menschen getötet worden. Mindestens 16 weitere Personen sollen verletzt worden sein.
Das Gesundheitsministerium in Ramallah mit, dass unter den Toten auch eine Frau sei. Nach Angaben des palästinensischen Rettungsdiensts Roter Halbmond war die Lage vor Ort am Vormittag weiter unübersichtlich. Das israelische Militär teilte mit, die Einsatzkräfte seien bei der versuchten Festnahme mehrerer Mitglieder der militanten Palästinenserorganisation Islamischer Dschihad unter Beschuss geraten. Zwei der Verdächtigen seien bei einem Fluchtversuch erschossen worden, ein weiterer habe sich gestellt. Sie wurden demnach verdächtigt, einen Terroranschlag geplant zu haben.
Laut dem Islamischen Dschihad und der Hamas sei es zu Kämpfen gekommen, nachdem israelische Einheiten in ein Flüchtlingslager in Dschenin eingedrungen seien. An den Eingängen zu den engen Gassen des Lagers bewarfen einheimische Jugendliche Armeefahrzeuge mit Steinen. Zudem waren Schüsse und gelegentlich Explosionen zu hören
Lage im Westjordanland angespannt
Israelische Medien berichteten unter Berufung auf politische Kreise in Jerusalem, man müsse sich nach dem Einsatz auf eine mögliche Eskalation mit den Palästinensern einstellen. Die Lage im Westjordanland ist schon seit Langem sehr angespannt. Seit einer Serie von Anschlägen im vergangenen Jahr unternimmt Israels Armee dort vermehrt Razzien. Dabei kommt es immer wieder zu tödlichen Konfrontationen.
Dschenin gilt als eine Hochburg militanter Palästinenser. In diesem Jahr sind bereits 28 Palästinenser in Zusammenhang mit Militäreinsätzen oder eigenen Anschlägen getötet worden, darunter fünf Jugendliche. Im vergangenen Jahr waren es 172 Palästinenser, so viele wie noch nie seit 2006.
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