Wie schon vor 6 Jahren

Van der Bellen angelobt: FPÖ verweigert Applaus

Politik
26.01.2023 13:48

Und täglich grüßt das Murmeltier: Wie schon vor sechs Jahren haben die FPÖ-Politiker auch dieses Mal nach der Rede von Alexander Van der Bellen anlässlich seiner zweiten Angelobung zum Bundespräsidenten auf Applaus verzichtet. Herbert Kickl und Co. blieben sogar demonstrativ auf ihren Plätzen sitzen.

Von den anwesenden Gästen wurde die Ansprache von Van der Bellen am Donnerstagvormittag vor der Bundesversammlung bejubelt und mit Standing Ovations bedacht.

Saal vorzeitig verlassen
Nur die freiheitlichen Mandatare zeigten keine Regung.

Herbert Kickl und Dagmar Belakowitsch ließen sich ihre Gefühle anmerken (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Herbert Kickl und Dagmar Belakowitsch ließen sich ihre Gefühle anmerken

Als der Präsident die letzten stehenden Ovationen entgegennahm, verließen FPÖ-Chef Herbert Kickl und seine Getreuen, die wenige Meter von Van der Bellen entfernt saßen, demonstrativ den Saal.

FPÖ-Chef Herbert Kickl verließ mit seinen Parteikollegen Christian Hefenecker und Dagmar Belakowitsch die Angelobung des neuen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen vorzeitig. (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
FPÖ-Chef Herbert Kickl verließ mit seinen Parteikollegen Christian Hefenecker und Dagmar Belakowitsch die Angelobung des neuen Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen vorzeitig.

Das ist aber nicht neu. Schon bei Van der Bellens erster Angelobung, am 26. Jänner 2017, verzichteten die FPÖ-Politiker auf Applaus für das Staatsoberhaupt.

Der damalige FPÖ-Chef Heinz-Christan Strache verteidigte das provokante Verhalten seiner Mandatare auf Facebook so: „Dass die Angelobung von Van der Bellen bei mir und uns Freiheitlichen keine frenetischen Begeisterungsstürme auslöst, ist angesichts seiner Äußerungen in der Vergangenheit und im Wahlkampf nicht verwunderlich.“

Die FPÖ-Mandatare blieben nach der Rede von Van der Bellen demonstrativ sitzen (Bild: Screenshot/ORF)
Die FPÖ-Mandatare blieben nach der Rede von Van der Bellen demonstrativ sitzen

Van der Bellen: Kein automatischer Regierungsauftrag für Kickl
Hauptgrund für die Haltung der Freiheitlichen wird wohl das ORF-Interview des Bundespräsidenten am Vorabend seiner Angelobung gewesen sein, in dem das Staatsoberhaupt betonte, FPÖ-Chef Kickl bei einem etwaigen Wahlsieg nicht automatisch einen Auftrag zur Regierungsbildung zu erteilen. Van der Bellen definierte „rote Linien“, die aus seiner Sicht nicht überschritten werden dürfen.

Kickl: „Persönliche Wilkür“
Dies sorgt für Empörung in den blauen Reihen. Kickl selbst kritisierte die „persönliche Willkür“, am Donnerstag rückte auch sein Generalsekretär Christian Hafenecker aus, der einen zutiefst „antidemokratischen und autoritären Akt“ ortete. Auch einen Konnex zur Wahl in Niederösterreich machte die FPÖ aus.

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