24 Jahre Gefängnis
Menschenrechtler im Iran erneut zu Haft verurteilt
Der Menschenrechtsaktivist Arash Sadeghi ist im Iran zu mehr als fünf Jahren Haft verurteilt worden. Insgesamt muss er nun für 24 Jahre ins Gefängnis. Darüber hinaus verhängte die Justiz eine Ausreisesperre sowie ein Verbot für Aktivitäten im Internet.
Sadeghi war bereits 2013 zu 19 Jahren Haft verurteilt worden. Wenige Jahre später trat er für mehrere Monate in den Hungerstreik - doch vergeblich. Sadeghi wurde erst im Frühjahr 2021 freigelassen. Der 36-Jährige leidet an einem Knochentumor und soll in der Haft gefoltert worden sein.
Internetverbot
Amnesty International spricht von „unfairen Verfahren“, gemeinsam mit der UN und anderen Menschenrechtsgruppen fordern sie seit Jahren die Freilassung des Aktivisten. Wie die Zeitung „Shargh“ am Donnerstag berichtete, wurde der Mann nun zu mehr als fünf weiteren Jahren Gefängnis verurteilt. Zudem verhängte die iranische Justiz eine Ausreisesperre sowie ein Verbot für Aktivitäten im Internet. Sadeghis Ehefrau Golrokh Iraee ist eine Schriftstellerin und kam vor Jahren ebenfalls ins Gefängnis.
Wie berichtet, wird das Internet im Iran vor Protesten immer wieder eingeschränkt. Vor einer Woche wurde offiziell mit einer Prüfungsphase an den Universitäten und der Sorge vor möglichem Betrug begründet. Die Proteste gegen die repressive Regierung sowie das islamische Herrschaftssystem haben die politische Führung in eine der schwersten Krisen seit Jahrzehnten gestürzt.
Geständnisse durch Folter
Bei den Protesten, die im September begannen, werden immer wieder Menschen getötet und verhaftet. Auch Todesurteile werden vollstreckt. Die Vorwürfe sollen stets vage sein - beispielsweise Spionage -, Geständnisse durch Folter erzwungen werden.
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