Das Wohnen wird immer teurer. Steigende Mieten, hohe Energiekosten, laufende Kredite & Co: Viele Menschen können ihre Rechnungen jetzt nicht mehr stemmen. Doch die nächste Zinserhöhung steht bereits bevor.
Es sind äußerst alarmierende Zahlen, mit denen die Arbeiterkammer Wien aufhorchen lässt. Bereits jeder dritte Österreicher sagt laut Statistik Austria, dass er in den nächsten drei Monaten die Wohnkosten nicht mehr begleichen kann. Das sind 1,9 Millionen Menschen! Noch nie waren es so viele wie jetzt. Die hohen Energievorschreibungen und gigantischen Mieterhöhungen aus dem vorigen Jahr setzen viele unter Druck. Alleine 2022 wurden die Mieten gleich mehrmals erhöht.
Die Situation ist mehr als nur sehr schwierig. Die Mieten sind im Vorjahr im Schnitt zwischen 10 und 17 Prozent gestiegen.
AK-Wohnexperte Thomas Ritt
AK-Wohnexperte Thomas Ritt warnt jetzt: „Die Situation ist mehr als nur sehr schwierig. Die Mieten sind im Vorjahr im Schnitt zwischen 10 und 17 Prozent gestiegen.“ Besonders für Bewohner im Gemeindebau, aber auch am privaten Wohnungsmarkt wird es laut Ritt jetzt immer schwieriger.
Die AK fordert deshalb einen Mietpreisdeckel. Die Mieten sollen nur noch einmal im Jahr und nur um zwei Prozent erhöht werden dürfen. Bei vielen flattert demnächst auch die Energiejahresabrechnung herein.
Immer mehr suchen Beratungsstellen auf
Alleine bei der AK Wien melden sich pro Monat 500 Personen in der Wohnrechtsberatung nur wegen der Teuerungen. Auch die Volkshilfe bemerkt einen Anstieg. Die brennendesten Themen: hoher Mietzins, teure Heizkosten und Zahlungsschwierigkeiten. Viele fragen nach Beihilfen oder Förderungen. Geht es sich mit dem Geld für die Miete nicht mehr aus, kommt es zu Mietrückständen und so auch zur Delogierung. Der absolute Albtraum und mit viel sozialem Leid verbunden. Die geschätzten Gesamtkosten einer Delogierung betragen mindestens 33.400 Euro für Mieter, Vermieter und Sozialstaat (siehe Grafik).
Der vom Sozialministerium aufgespannte Wohnschirm soll dies verhindern und bewahrte seit März 2022 österreichweit rund 5200 Menschen vor Wohnungslosigkeit. Doch schon steht die nächste kräftigte Mieterhöhung an. Bei Altbaumieten sind es ab April knapp neun Prozent mehr.
Wie wird die Stadt Wien mit Mieterhöhungen im Gemeindebau umgehen? Lesen Sie demnächst dazu mehr.
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