Russland hat einen Tag nach der Zusage von Panzerlieferungen des Westens die Ukraine mit einer neuen Angriffswelle eingedeckt. Weite Teile des Landes wurden am Donnerstag beschossen. Bei Attacken mit Drohnen und Raketen kamen nach Angaben der Behörden in Kiew mindestens elf Menschen ums Leben, weiter elf wurden verletzt.
In Kiew war durch die Angriffe am Donnerstag das erste Todesopfer in diesem Jahr zu beklagen: Ein 55-jähriger Mann starb infolge eines russischen Raketenangriffs. Zwei weitere Menschen seien verletzt worden, teilte Bürgermeister Vitali Klitschko auf Telegram mit. Zahlreiche Menschen suchten Schutz in den U-Bahnstationen der ukrainischen Hauptstadt. Angriffe wurden etwa auch aus Winnyzja südwestlich von Kiew und Odessa im Süden gemeldet. In beiden Gebieten gab es Berichte über Treffer von Objekten wichtiger Infrastruktur.
47 von 55 Raketen abgefangen
Nach Angaben aus Kiew feuerte Russland am Donnerstag 55 Raketen auf die Ukraine ab. Davon seien 47 abgefangen worden, teilte der ukrainische Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj auf Telegram mit. Die russische Armee habe auch zwei Hyperschallraketen des Typs Kinschal (dt. Dolch) eingesetzt, die von der Flugabwehr nicht abgefangen werden können.
Seit Oktober greift Russland gezielt die kritische Infrastruktur in der Ukraine mit Raketen und Drohnen an. Immer wieder kommt es dadurch in weiten Teilen des Landes zu Stromausfällen. Die Heizung und die Wasserversorgung werden häufig ebenfalls unterbrochen. Wegen der Gefahr von Raketenangriffen ordnete das Energieunternehmen DTEK in der Früh die Notabschaltung der Stromversorgung in den Regionen Kiew, Odessa und Dnipropetrowsk an.
Westliche Länder liefern Panzer
Am Mittwoch hatten Deutschland und die USA die Lieferung von Kampfpanzern vom Typ Leopard beziehungsweise Abrams an die Ukraine angekündigt. Mehrere europäische Staaten sagten ebenfalls die Lieferung der in Deutschland hergestellten Leopard-Panzer zu. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sagte am Mittwoch in seiner Videoansprache, er habe NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg auch um Langstreckenraketen und Flugzeuge gebeten.
Je mehr Unterstützung die Ukraine aus dem Westen erhalte, desto größer werde die „Spezialoperation“, teilte der russische Chefverhandler bei den Gesprächen in Wien über militärische Sicherheit und Rüstungskontrolle im Rahmen der OSZE, Konstantin Gavrilow, am Donnerstag laut russischer Nachrichtenagentur TASS dem TV-Sender Russia 24 mit.
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