Petition „Neustart“

Energieeffizienzgesetz: Doch zu wenig effizient?

Klima
10.02.2023 17:48

„Neustart für ein krisensicheres Österreich“ - was sich ändern muss! Die „Krone“-Serie zur gleichnamigen Petition. In diesem Teil der Serie: das aktuelle Energieeffizienzgesetz wird von Experten kritisiert. Im Zuge der Petition „Neustart“ wird jetzt eine Überarbeitung gefordert.

Eine optimierte Energieeffizienz ist wichtig für Österreichs Zukunft - dafür müssen die Einsparungsziele erreicht werden. Diese Ziele sind jedoch noch nicht klar genug definiert - das fordert die Petition „Neustart für ein krisensicheres Österreich“ jetzt.

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Der aktuelle Entwurf des Energieeffizienzgesetzes fällt weit hinter die Erfordernisse zurück. Die derzeitigen Ziele sind zu schwach und es wurden zu wenige Maßnahmen hinterlegt, damit auch nur die gesetzten Ziele erreicht werden können.

Johannes Wahlmüller, Global 2000

„Der aktuelle Entwurf des Energieeffizienzgesetzes fällt weit hinter die Erfordernisse zurück. Die derzeitigen Ziele sind zu schwach und es wurden zu wenige Maßnahmen hinterlegt, damit auch nur die gesetzten Ziele erreicht werden können“, kritisiert Johannes Wahlmüller, Energiesprecher von Global 2000.

Der Verkehr, private Haushalte und die Industrie sind die Sektoren mit dem größten Stromverbrauch. (Bild: Krone KREATIV)
Der Verkehr, private Haushalte und die Industrie sind die Sektoren mit dem größten Stromverbrauch.

Vorgesehene Maßnahmen des Regierungsprogrammes würden entfallen, wie beispielsweise Energieaudits, also externe Energieprüfungen. Auch Energielieferanten sollten laut Gesetzesentwurf verpflichtet werden, bei ihren Kunden Energie einzusparen.

Energiearmut in Österreich soll bis 2030 beendet sein
Auch die Energiearmut werde nicht ausreichend thematisiert. Durch schlechte Dämmung und veraltete Heizungen sei der Energieverbrauch in manchen Haushalten um ein Drittel höher als der Durchschnitt. Die Energiekosten würden etwa ein Fünftel des Haushaltseinkommens in Anspruch nehmen. Global 2000 spreche sich dafür aus, diese Energiearmut in Österreich bis 2030 komplett zu beenden.

Die Zeit für ein neues Effizienzgesetz drängt
„Jeder Tag ohne entsprechendes Gesetz führt zu Unsicherheiten bei den betroffenen Unternehmen und damit zu einer unnötigen Verzögerung von Maßnahmen zur Effizienzverbesserung“, betont Berndt Triebel, Obmann des Energieforums Österreich, die Dringlichkeit eines neuen Energieeffizienzgesetzes.

ENERGIEEFFIZIENZGESETZ: DAS IST WICHTIG

  • Ambitioniertere und klarere Einsparungsziele für 2030 und 2040, die erreicht werden müssen.
  • Konsequenzen für Bund und Länder bei Zielverfehlungen.
  • Energieversorger weiterhin zu Einsparungen verpflichten.
  • Energiesparen durch Förderungen belohnen.
  • Steigerung der Gebäudesanierungsrate auf drei Prozent pro Jahr.
  • Verlagerung des Güterverkehrs auf die Schiene.
  • Elektromobilität für den privaten Verkehr Heizungs-Kontrollen bei bestehenden Heizungen.
  • Effizienz-Kontrollen bei energieintensiven Betrieben mit finanzieller Unterstützung der Maßnahmen.

Da es bisher nur einen Gesetzesentwurf gebe, sei zu hoffen, dass ein parlamentarischer Beschluss bald folgt. Außerdem sollte es schon jetzt „entsprechende Regelungen bei einer Verfehlung der Ziele geben, da das Gesetz sonst zahnlos wirkt“, merkt Berndt Triebel an.
Auch er kritisiert die aktuelle Durchführung von Energieaudits, denn der Ablauf sei hinterfragenswert und könnte optimiert werden. Effizientere Geräte und Einsparungen in der Industrie könnten etwa 18 Prozent des aktuellen Stromverbrauchs in Österreich einsparen.

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Mit einem mutlosen Energieeffizienzgesetz können wir keine großen Sprünge machen. Wir brauchen massive Energieeinsparungen, um die Klimaziele zu erreichen. Minimalkompromisse reichen bei diesem wichtigen Thema nicht!

Johannes Wahlmüller, Global 2000

„Mit einem mutlosen Energieeffizienzgesetz können wir keine großen Sprünge machen. Wir brauchen massive Energieeinsparungen, um die Klimaziele zu erreichen. Minimalkompromisse reichen bei diesem wichtigen Thema nicht!“, so Johannes Wahlmüller.

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