Kritik an Mair

Unruhe bei Grünen: Vertrauensfrage soll folgen

Tirol
27.01.2023 16:00

Die Tiroler Grünen hat im vergangenen Herbst das Ergebnis der Landtagswahl von der Regierungsbank auf die harte Oppositionsbank katapultiert. Und dies offenbar nicht ohne Folgen, wurde doch dieser Tage Kritik an der Parteispitze rund um Spitzenkandidat und Klubobmann Gebi Mair laut. Dieser will bei der Landesversammlung am 18. März die Vertrauensfrage stellen.

Mangelnde Kommunikation und Themenmanagement, zu wenig Einbindung der Basis: Dies sei nicht nur die persönliche Meinung der im Dezember zurückgetretenen Kufsteiner Bezirkssprecherin Iris Kahn, sagte sie am Freitag dem ORF Tirol. „In den letzten Tagen hat man auch gesehen, dass das vom Außerfern bis hin nach Osttirol ein Thema ist. Die Kritik wird immer lauter“, meinte die Wörgler Gemeinderätin Kahn, die auf der Landesliste auf Platz fünf kandidiert hatte. Auch der Osttiroler Bezirkssprecher Thomas Haidenberger hatte sich vergangene Woche zurückgezogen und dies auch mit internen Entwicklungen bei den Grünen begründet.

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Zur Zeit sind wir wie ein führungsloses Schiff.

Brigitte Amort

Mair und Altenweisl kündigten Reformen an
Ihren Unmut äußerte indes auch die Sprecherin der Grünen Bäuerinnen und Bauern sowie Kammerrätin in der Landwirtschaftskammer, Brigitte Amort. Sie habe in einem Brief an die Parteispitze ihren Rücktritt bekannt gegeben, sagte sie der APA am Freitag. Sie verstehe zwar die schwierige Lage der Grünen, die eine Regierungsbeteiligung nicht mehr erreicht hatten. Aber seither sei einfach „nichts passiert“. „Zur Zeit sind wir wie ein führungsloses Schiff“, kritisierte sie.

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Solche Phasen sind als lernende Organisation nie ganz friktionsfrei.

Gebi Mair und Christian Altenweisl

Gebi Mair und Landessprecher Christian Altenweisl wiederum meinten, dass man „in einer Phase des Umbruchs, der personellen Neuaufstellung und strukturellen Neuausrichtung“ sei. „Solche Phasen sind als lernende Organisation nie ganz friktionsfrei. Unterschiedliche Sichtweisen gehören genauso dazu wie die Neuorientierung einzelner“, sagten sie. Nach der Wahl brauche es aber Reformen. Daran habe man gearbeitet, diese wolle man den Mitgliedern in Kürze zum Beschluss vorlegen.

Bei den Grünen brodelt es
Die Tiroler Grünen waren zuletzt während zwei Legislaturperioden für neun Jahre als Juniorpartner der ÖVP Teil der Landesregierung. Nachdem die ehemalige grüne Frontfrau Ingrid Felipe angekündigt hatte, nicht mehr antreten zu wollen, wurde mit Gebi Mair und Petra Wohlfahrtstätter eine Doppelspitze nominiert. Bei der Landtagswahl mussten die Grünen ein Minus von 1,5 Prozentpunkten und den Verlust eines Mandates einstecken.

Doch nicht nur in der Landespartei rumort es. Auch in der Landeshauptstadt, wo die Grünen mit Georg Willi den Bürgermeister stellen, gab es heftige Turbulenzen und sogar Austritte. Drei grüne Gemeinderatsmitglieder gründeten einen eigenen Klub - die „Krone“ berichtete.

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