Ein weiteres tragisches Detail des Lawinenunglücks von Kartitsch in Osttirol vom Mittwoch, bei dem ein 28-jähriger einheimischer Tourengeher starb, wurde jetzt bekannt. Zwischen Leben und Tod lagen nur wenige Meter.
Der Osttiroler Alpinpolizist Klaus Hanser bestätigte Vermutungen, dass sich der verstorbene Tourengeher nur zwei bis drei Meter neben dem zweiten Verschütteten befand, den dessen Kameraden dank der Sicherheitsausrüstung rasch orteten und praktisch unverletzt ausgruben.
Kein LVS-Gerät - Lokalisierung nicht möglich
Der Tourengeher wurde hingegen erst nach vier Stunden von Suchtrupps gefunden. Weil er kein Lawinenverschüttetensuchgerät trug, konnten ihn die Einsatzkräfte trotz Nähe zum anderen Opfer nicht lokalisieren. „Wer die verhängnisvolle Lawine auslöste, ist nicht bekannt“, betont Hanser.
Leben und Tod nebeneinander
LVS-Gerät, Schaufel, Sonde, eventuell auch noch der Airbag - so schaut die Basis-Sicherheitsausrüstung eines Tourengehers aus. Und so predigen es Bergrettung und alle Experten. Die meisten halten sich an dieses Sicherheits-ABC - die meisten!
All jenen, die immer noch glauben, sie seien ohne Piepserl und Co. vor Lawinen gefeit, muss die Tragik des Unglücks von Kartitsch ein Licht aufgehen lassen. Zwischen Leben und Tod lagen nur rund zwei Meter - und ein fehlendes LVS-Gerät. Denn bloß so weit befanden sich die beiden Verschütteten auseinander. Aber nur einer konnte dank Sicherheitsausrüstung geortet und gerettet werden. Die Suche nach dem letztlich verstorbenen 28-Jährigen dauerte Stunden, weil er keinen Pieps trug. Zur Erinnerung: Nach 15 Minuten Verschüttung schwinden die Überlebenschancen rapide. Leben und Tod lagen in Kartitsch extrem nah nebeneinander.
Dies soll keine Anklage gegen den bedauernswerten Toten sein, sondern eine freundliche Erinnerung an andere Bergfexe vor dem anstehenden Tourenwochenende.
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