Nach Terroranschlag
Jerusalem: Verletzte durch Schüsse, Täter erst 13!
Wenige Stunden nach einem Terroranschlag auf Besucher einer Synagoge in einer israelischen Siedlung in Ost-Jerusalem, bei dem am Freitagabend sieben Menschen erschossen wurden, sind am Samstagvormittag nahe der Altstadt zwei Menschen durch Schüsse verletzt worden. Das berichtete ein Rettungsdienst.
In einem Notruf um 10.42 Uhr (9.42 Uhr MEZ) sei von einem Terroranschlag im Viertel Silwan im von Israel annektierten Ostteil der Stadt die Rede gewesen, teilte die israelische Hilfsorganisation Magen David Adom mit. Demnach gab es „zwei Verletzte am Tatort“.
Zwei 47 und 23 Jahre alte Männer hätten Schusswunden am Oberkörper erlitten, ihr Zustand sei „mittelschwer bis ernst“, teilte ein Sprecher mit. Die Opfer - laut Medienberichten handelt es sich um Vater und Sohn - seien aber bei Bewusstsein gewesen und inzwischen in ein Spital gebracht worden.
Der öffentlich-rechtliche israelische Fernsehsender Kan 11 berichtete, der Angreifer sei erst 13 Jahre alt gewesen. Berichten zufolge soll er bereits vor der Ankunft der alarmierten Polizisten von zwei Passanten, die berechtigt waren, Waffen zu tragen, „neutralisiert“. Die Polizei brachte den verletzten Teenager, dessen Arme mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt waren, in ein Krankenhaus
Sieben Tote bei Angriff auf Synagoge
Bei dem Anschlag am Freitag hatte ein Mann im östlichen Stadtteil Neve Jaakov das Feuer auf Besucher des Abendgebets eröffnet, als diese die Synagoge verließen. Sieben Menschen wurden getötet, drei weitere verletzt. Israels Regierungschef Netanyahu hatte nach dem Attentat „sofortige Gegenmaßnahmen“ angekündigt.
Am Samstagabend soll das Sicherheitskabinett zusammenkommen und über Konsequenzen beraten, wie der Regierungschef im israelischen Fernsehen ankündigte. Bei dem mutmaßlichen Attentäter soll es sich um einen 21 Jahre alten Palästinenser handeln, der in Ost-Jerusalem wohnte. Er wurde laut Angaben der Polizei auf der Flucht erschossen.
Mehrere Raketen auf Israel abgefeuert
In der Nacht auf Freitag feuerten daraufhin verbündete militante Gruppen aus dem Gazastreifen mindestens sieben Raketen auf Israel ab. Israelische Kampfflugzeuge zerstörten danach in der Küstenenklave unter anderem eine unterirdische Raketen-Produktionsstätte.
Im Westjordanland und Ost-Jerusalem leben heute mehr als 600.000 israelische Siedler. Die israelischen Siedlungsaktivitäten werden von großen Teilen der Weltgemeinschaft als eklatante Verletzung geltenden Völkerrechts angesehen. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen unabhängigen Staat Palästina mit dem arabisch geprägten Ostteil Jerusalems als Hauptstadt.
Die Gewaltspirale schürt Befürchtungen vor einer weiteren Eskalation der ohnehin schon angespannten Sicherheitslage im Nahen Osten.
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