Der Rekord wurde vertagt. Sechs Hunderstelsekunden fehlten Mikaela Shiffrin am Ende, um in Spindlermühle mit Ingemar Stenmark (86. Weltcupsiege) gleichzuziehen. Statt der US-Amerikanerin durfte Lena Dürr ihren ersten Slalomsieg feiern. Zrinka Ljutic wurde Dritte, Franziska Gritsch als beste Österreicherin Sechste.
Endstand:
Als „Trost“ holte Shiffrin in Spindleruv Mlyn vorzeitig ihre siebente Slalom-Kugel. Die Kroatin Zrinka Ljutic landete erstmals auf dem Podest.
Zur Halbzeit hatte sich neben einer Shiffrin-Gala - die Dominatorin führte mit 0,67 Sek. Vorsprung - ein weiteres schwaches ÖSV-Ergebnis angekündigt. Franziska Gritsch kaschierte das mit einem Satz von 20 auf 6 und schnellster Laufzeit im Finale.
Auch Katharina Huber durfte als Elfte in ihrem Rennen der letzten WM-Chance zufrieden sein. Bei Katharina Truppe (15.) und vor allem Katharina Liensberger (26.) fuhr in Tschechien erneut extreme Verunsicherung mit. Vier Österreicherinnen hatten es in die Entscheidung der besten 30 geschafft.
Ab 6. Februar zählen bei der WM wieder nur die Medaillen. Die ÖSV-Frauen fahren mit verhaltenen Hoffnungen, ohne Sieg und mit fünf Weltcup-Stockerlplätzen nach 28 Rennen und Gritsch als formstärkster Technikerin nach Courchevel/Meribel. „Den Slalom aufzustellen ist kein großes Kunststück“, sagte Thomas Trinker, der Frauen-Rennsportler im ÖSV angesichts von fünf möglichen Startplätzen durch Liensberger als Titelverteidigerin. Ob er Huber nominieren kann, oder nur ein Trio den Slalom bestreiten wird, stand vor der internen Festlegung der Quotenplätze am Montag noch nicht fest.
Gritsch wird jedenfalls als formstärkste Technikerin antreten. Die Einstellung ihres bestes Weltcup-Resultats soll der Tirolerin einen weiteren Schub für die WM geben. „Bei der WM zählen die ersten drei. Ich sehe mich als Außenseiterin und möchte dort den nächsten Schritt abrufen“, sagte Gritsch.
Form geht bergauf
Das „grüne Licht“ beim Abschwingen sei „mega wichtig“, die Zeit am roten Sessel der Führenden „extrem lässig“ gewesen. Stolz verwies die 25-Jährige auf ihre schon dritte Laufbestzeit (jeweils im zweiten Lauf) in dieser Saison. „Meine Formkurve hat heuer immer bergauf gezeigt. Ich habe immer gesagt, ich will das Schritt für Schritt machen.“ Bis zum WM-Start mit der Kombination, bei der Gritsch als Fixstarterin gilt, könne sie nun beruhigt entspannen - und weiter an der WM-Form feilen.
Die 31-jährige Münchnerin Dürr gewann als erste Deutsche seit über zehn Jahren und dem Erfolg von Maria Höfl-Riesch in Levi in Finnland einen Weltcup-Slalom. Als Halbzeit-Zweite fing sie eine ungewöhnlich fehlerhafte Shiffrin noch ab. „Ich wusste, dass ich den Vorsprung noch verspielen kann. Ich musste Risiko nehmen, Lena hat den Sieg verdient“, sagte Shiffrin.
Sie muss ihre Weltcup-Rekord-Jagd vorerst abbrechen. Und diese nach der WM wohl bei den Speedrennen in Crans Montana oder Kvitfjell wieder aufnehmen. „Ich versuche, mich auf die einfachen Dinge zu konzentrieren, an das Skifahren zu denken“, hatte Shiffrin nach Lauf eins gesagt. „Es gibt so viel, was noch passieren kann, ich bin nicht wirklich auf den Rekord fokussiert, obwohl ich gestern Abend etwas Zeit hatte, darüber nachzudenken.“
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