Vor genau 100 Jahren wurde im Burgenland die erste Tamburizza-Gruppe gegründet. Seither gilt das Zupfinstrument, das italienischen Mandolinen und russischen Balalaikas ähnelt, als kulturelles Identifikationsmittel der Burgenland-Kroaten. Paul Berlakovich aus Großwarasdorf ist der Einzige im Land, der sie noch bauen kann. Plus: Alles über die Geschichte der Tamburizzas.
Dass Paul Berlakovich einmal Kriminalbeamter war, sieht man ihm an. Mit strengem Blick steht er in der Scheune hinter seinem Haus und prüft die Reife der gefällten Nussbäume und Fichten, die er hier lagert. Zehn Jahre lang müssen die Hölzer liegen, bevor er aus ihnen Tamburizzas formen kann. „Ein bisserl brauchen s‘ noch“, sagt er und marschiert dann in seine Werkstatt, die einst ein Kuh- und Pferdestall war. Inzwischen duftet es hier herrlich nach Holz, Wachs und Ölen. „Gemma’s an!“, ruft er, legt eine Schablone auf eine zurechtgeschnittene Nussholzplatte und zeichnet, der Längsfaserung nach, die Kontur einer sogenannten Bisernica auf das Stück Holz.
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