Der Winter trifft mit voller Wucht auf die vom Krieg gebeutelte Ukraine. Die „Krone“ hat mit einer Helferin vor Ort gesprochen.
Die Wintermonate und der Krieg, insbesondere die Angriffe auf die Energieversorgung sind für viele flüchtende Ukrainer eine Herausforderung. Um den Menschen Unterstützung zu bieten, rief die Organisation CARE einige Hilfsprojekte ins Leben. Um sich vor Ort ein Bild von der Situation zu machen, reiste Nothelferin Sarah Easter nach Lwiw und Iwano-Frankiwsk im Westen der Ukraine. Außerdem sprach sie mit Familien über deren Schicksal und darüber, wie sie mit der aktuellen Lage umgehen.
Fußballstadion und Bahnhof als Notunterkunft
Eines der größten Probleme sei die oft fehlende Stromversorgung. „Jedes Mal, wenn wir in die Notunterkünfte kamen, gab es keinen Strom. Daher fallen auch die Heizungen öfter aus, denn einige Teile des Heizsystems funktionieren nur mit Strom“, erzählt Easter. Aktuell müssten immer noch viele Menschen ihr Zuhause verlassen und in Notunterkünften untergebracht werden. Das sei jetzt im Winter laut der Nothelferin besonders kritisch. „Die geflüchteten Menschen müssen in Bahnhöfen, Fußballstadien und Bürogebäuden leben, die nicht zum Bewohnen geeignet sind“, erklärt Easter.
Um vor Stromausfällen gewappnet zu sein, wurden in den Städten Generatoren installiert. Außerdem seien Blackouts inzwischen Alltag, und „man hat sich daran gewöhnt. Und Lösungen gefunden: Taschenlampen, Kerzen, Decken. Gehen die Lichter aus, holt man Kerzen und macht einfach weiter.“
Ebenfalls gibt es in der Stadt mehrere Wärmestuben. Dort sei es möglich, das Handy aufzuladen und sich aufzuwärmen. Geheizt werde dort mittels Holzöfen, so die Nothelferin.
Wie kann von Österreich aus geholfen werden?
Natürlich helfe jede Spende. Doch hinter Sachspenden verstecke sich oft viel Aufwand für die Vermittler. Diese bräuchten viele Ressourcen: Die Artikel müssten gelagert, gewaschen und aussortiert werden, ehe sie den Menschen übergeben würden. Über Geldspenden sei die Organisation daher besonders dankbar. „Finanzielle Spenden werden direkt weitergegeben. So entscheiden die Menschen selbst, was sie am meisten brauchen.“
Auch psychologische Hilfe wird von CARE bereitgestellt. Sarah Easter schildert ein Treffen mit einer Frau mit Neugeborenem: „Bei der Geburt des Babys gab es im Krankenhaus keinen Strom und nur wenige Ärzte. Bereits zwölf Stunden nach der Entbindung wurde die Frau wieder auf die Straße entlassen.“
Durch die CARE-Projekte kann die notwendige Unterstützung in der Ukraine sichergestellt und vielen Geflüchteten geholfen werden.
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.