Stefan Koubek:

„Ich traue Novak Djokovic heuer den Grand Slam zu“

Stefan Koubek schreibt in seiner Kolumne über Australian-Open-Sieger Novak Djokovic.

(Bild: "Krone", APA/AFP/Saeed KHAN)

Was soll man zu diesem Mann noch sagen? Er ist einfach phänomenal. Ich habe ja schon vor Turnierbeginn prophezeit, dass der Weg zum Titel hier nur über Novak Djokovic führt, aber dass er dann zwei Wochen lang dermaßen dominiert, war einmal mehr absolut beeindruckend. Zumal mit dieser Vorgeschichte im Vorjahr, als er aus Australien ausgewiesen worden war. Man hat gesehen, was ihm dieser Titel bedeutet. Als er in seiner Box stand, wirkte es, als wäre ihm eine enorme Last von den Schultern gefallen. So emotional war er selten.

Er ist jetzt mit 22 Grand-Slam-Titeln gleichauf mit Rafael Nadal, aber ich bin überzeugt, dass bei Djokovic noch einige dazukommen. Ich glaube sogar, dass er heuer eine richtig gute Chance hat, den echten Grand Slam zu holen und alle vier großen Turniere zu gewinnen. Man muss schauen, ob Nadal in Paris fit ist, wie Carlos Alcaraz von seiner Verletzung zurückkommt. Ansonsten gibt es kaum Spieler, die Djokovic im Best-of-5-Format wirklich fordern können.

Ich habe mittlerweile nicht nur vor dem Spieler, sondern auch vor dem Menschen Djokovic großen Respekt. Er setzt sich für das ein, was er für richtig hält, hat seine Standpunkte. Leider kommen aus seinem Umfeld, etwa von seinem Vater, immer wieder dubiose Aktionen. Die darf man Novak allerdings nicht vorhalten …