Wurde Johnson bedroht?

Kreml dementiert Putins Raketen-Sager: „Eine Lüge“

Ukraine-Krieg
30.01.2023 13:25

Der Kreml hat angebliche Drohungen von Präsident Wladimir Putin gegenüber dem ehemaligen britischen Premier Boris Johnson dementiert. „Das, was Herr Johnson gesagt hat, ist nicht wahr. Genauer gesagt, ist es eine Lüge“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Montag. Johnson zufolge hat Putin ihm persönlich mit einem Raketenangriff gedroht.

„Er hat mir irgendwann quasi gedroht und gesagt, ,Boris, ich will dir nicht weh tun, aber mit einer Rakete würde es nur eine Minute dauern‘ oder so ähnlich“, sagte Johnson in einer BBC-Dokumentation, die am Montag ausgestrahlt werden sollte. Nach Angaben Moskaus ist dieser Satz aber nie gefallen. Es handle sich entweder um eine bewusste Lüge, oder aber Johnson habe einfach nicht verstanden, worüber Putin mit ihm sprach, sagte Peskow.

„Keine Zeit damit verschwenden“
Demnach ging es bei dem Gespräch um Putins Sorge vor einem Raketenangriff auf Moskau. Durch den Aufbau von NATO-Stützpunkten in der Ukraine könnten US-Raketen innerhalb von Minuten Moskau erreichen, habe Putin damals gewarnt.

Die BBC-Dokumentation kommentierte Peskow mit den Worten: „Wenn der Rest des Films nach dem gleichen Muster läuft, dann würden wir Ihnen nicht raten, damit Ihre Zeit zu verschwenden.“ Zugleich warnte er mit Blick auf westliche Waffen erneut vor einer weiteren Eskalation des Konflikts in der Ukraine.

Wie andere westliche Regierungschefs hatte der damalige britische Premierminister kurz vor der russischen Invasion in die Ukraine im Februar 2022 versucht, Putin von seinem Kurs abzubringen. Dabei sollen die Äußerungen gefallen sein. „Dem sehr entspannten Tonfall nach zu urteilen und der Gelassenheit, die er an den Tag zu legen schien, hat er wohl einfach mit meinen Versuchen gespielt, ihn zum Verhandeln zu bewegen“, sagte Johnson in der BBC-Dokumentation weiter.

Johnson traf Selenskyj vergangenen Sonntag in der ukrainischen Hauptstadt und versprach langfristige Hilfe. (Bild: APA/AFP/Ukrainian Presidential Press Service/Handout)
Johnson traf Selenskyj vergangenen Sonntag in der ukrainischen Hauptstadt und versprach langfristige Hilfe.

Sicherte Selenskyj Unterstützung zu
Johnson bleibt auch nach seinem Rücktritt vergangenen September wegen zahlreicher Skandale ein eifriger Unterstützer der Ukraine in ihrem Kampf gegen die russischen Invasoren. Erst vergangenen Sonntag war er überraschend nach Kiew gereist. Dort traf er Präsident Wolodymyr Selenskyj und versicherte, dass Großbritannien „so lange wie nötig an der Seite der Ukraine stehen“ werde.

Der Ex-Premier versprach auch Hilfe beim Wiederaufbau. Andeutungen, wonach seine Tätigkeit in der Ukraine als Untergrabung des britischen Premierministers Rusni Sunak angesehen werden könnte, wies Johnson zurück.

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