Supermarkt-Check

Woher kommt das Ei im Faschingskrapfen?

Tierecke
31.01.2023 14:08

Das runde Germteig-Gebäck ist im Februar in aller Munde: Die Rede ist vom beliebten Faschingskrapfen. Doch, dass die begehrte Mehlspeise oft mit Tierleid einhergeht, wissen nur wenige Menschen. Ein aktueller Test von Vier Pfoten bringt ein ernüchterndes Ergebnis zutage. 

Mehr als 100 Millionen Krapfen werden jährlich in Österreich gegessen - etwa 50 Prozent davon im Februar. Wussten Sie, dass es beispielsweise bei „Billa“ neun unterschiedliche Krapfensorten zu kaufen gibt? Und wissen Sie, woher das Ei in der beliebten Mehlspeise stammt? Die Tierschutzorganisation Vier Pfoten hat das Krapfen-Angebot von sieben heimischen Supermärkten auf Kennzeichnung von Herkunft sowie Haltungsbedingungen der verwendeten Eier getestet.

Das Ergebnis ist ernüchternd: Von 41 Krapfen waren 18 Stück, also fast die Hälfte, überhaupt nicht gekennzeichnet. Sieben waren ausschließlich nach Herkunft (Österreich) beschriftet und elf nach Herkunft und Haltung (s. Grafik). Das bedeutet, dass für die Herstellung auch importierte Käfigeier verwendet werden könnten - man weiß es eben nicht.

Knapp die Hälfte der getesteten Krapfen in sieben heimischen Supermärkten waren gar nicht gekennzeichnet. Unsere Grafik zeigt auch, worüber die verpflichtende Kennzeichnung bei Eiern informiert. (Bild: stock.adobe, Krone KREATIV)
Knapp die Hälfte der getesteten Krapfen in sieben heimischen Supermärkten waren gar nicht gekennzeichnet. Unsere Grafik zeigt auch, worüber die verpflichtende Kennzeichnung bei Eiern informiert.

Kennzeichnungspflicht für verarbeitete Lebensmittel längst überfällig
Tierecke-Leiterin Maggie Entenfellner prangert an: „Dieser Test beweist wieder einmal mehr, wie wenig die Industrie preisgeben möchte. Dadurch bleibt der Konsument uninformiert und unsere Bauern haben das Nachsehen mit ihren regionalen Produkten - in diesem Fall fair produzierten Eiern.“

Einer von 41 Krapfen aus Bio-Eiern
Vier Pfoten hat für die Recherche den Supermärkten Billa, Billa Plus, Penny, Lidl, Hofer, Spar und Adeg jeweils mehrere Besuche abgestattet und das Krapfen-Sortiment genau durchgesehen. Fazit: Lediglich ein Krapfen von 41 getesteten wird biologisch, also aus Bio-Eiern hergestellt - der von Ja!Natürlich (erhältlich bei Billa und Billa Plus).

Zitat Icon

Es ist durchaus irreführend, wenn etwa Penny, Hofer und Spar als Herstellungsland Österreich angeben, aber dann keinen Hinweis auf das Herkunftsland der tierischen Inhaltsstoffe geben. Der Teufel liegt hier wirklich im Detail!

Vier-Pfoten-Kampagnenleiterin Veronika Weissenböck

Haltungsform aus Tierschutzsicht ungenügend
Erschreckend, dass dem Test zufolge, beispielsweise bei Spar, keine einzige von acht Sorten über die Kennzeichnung von Herkunft und Haltungsbedingungen der verarbeiteten Eier verfügt. Bei der Haltungskennzeichnung in anderen Supermärkten stammen die Eier überwiegend aus Bodenhaltung. Zur Erinnerung: Bei dieser Form leben sieben Hennen pro Quadratmeter in riesigen Hallen - bis zu 24.000 Tiere drängen sich in einem solchen Stall. Sie sehen niemals das Tageslicht.

Wissen, was drinnen ist ...
Ein Blick auf die Kennzeichnung von Bestandteilen in Faschingskrapfen zahlt sich aus! Oder Sie backen die süße Mehlspeise selbst. Damit sind Sie auf der sicheren Seite bei den verwendeten Zutaten. Unser Rezept finden Sie hier. Gutes Gelingen!

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