Der Sanierungsplan für die insolvente Destillerie Franz Bauer in Graz steht: Die Gläubiger erhalten eine einmalige Barquote von 30 Prozent - damit sind laut Kreditschützern zwölf Arbeitsplätze gesichert.
Der Sanierungsplan für das insolvente Grazer Traditionsunternehmen Destillerie Franz Bauer - bekannt als Jägermeister-Abfüller - ist am Dienstag laut Kreditschützern von KSV1870 und Creditreform angenommen worden.
Die Firma ist seit November 2022 in einem Sanierungsverfahren mit Eigenverwaltung. Bisher wurden 99 Forderungen, darunter 33 von Dienstnehmern, mit einem Volumen von rund 5,7 Mio. Euro angemeldet. Etwa 5,1 Mo. Euro sind bisher anerkannt.
Muttergesellschaft springt ein
Die Sanierung sieht nun vor, dass die Gläubiger eine Quote von 30 Prozent als einmalige Barquote erhalten. Die Finanzierung des Sanierungsplanes soll durch die Muttergesellschaft der Schuldnerin - der Franz Bauer Immo GmbH - durch Verwertung von Liegenschaftsvermögen, erfolgen, hieß es seitens des Kreditschutzverbandes.
Das Unternehmen wurde 1920 gegründet, 1931/1932 wurde der Firmensitz in der Prankergasse in Graz erworben. 1961 erfolgte die Übergabe an die Familie Schlichte. Seit jeher wurden Spirituosen und Edelbrände hergestellt - teils Eigenmarken, teils international bekannte Marken wie etwa Jägermeister.
Ende der Jägermeister-Abfüllung
Die Lizenz für die Exklusivabfüllung von Jägermeister ist aber Ende 2020 ausgelaufen und damit ein Hauptgeschäft, das seit 1967 bestand. Die Ertragslage brach danach ein. Auch die Auswirkungen der Corona-Pandemie führten zu geringeren Absätzen in der Gastronomie. Die Insolvenz war die Folge.
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