Herbe Enttäuschung bei Tierschützern über das Verhalten Österreichs in Sachen Viehtransporten: Während Deutschland und die Niederlande vorpreschen, will unsere Agrarlobby das Leid nicht stoppen.
„Österreich hat sich im EU-Agrarrat zwar für strenge Richtlinien bei Lebendtiertransporten ausgesprochen und gefordert, dass diese so weit wie möglich eingeschränkt werden. Das ist grundsätzlich zu begrüßen, aber viel zu wenig ambitioniert“, ist Tierschutz-Aktivistin Elisabeth Penz empört.
Vorbild Deutschland
Kernpunkt ihrer Kritik: Andere Länder haben sich deutlich weiter vorgewagt, um dieses schreckliche Leid endlich zu beenden. Denn sowohl Nachbar Deutschland als auch die Niederlande etwa haben wenigstens ein Verbot von Tiertransporten in Länder außerhalb der EU gefordert.
„Von Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig war davon kein Sterbenswörtchen zu hören. Ich erwarte mir, dass Österreichs oberster Agrarier endlich einmal ein Machtwort spricht und den anderen Ländern Schützenhilfe gegen solche Staaten gibt, die am liebsten die Qualen gar nicht eindämmen wollen. Herr Minister, stoppen Sie endlich dieses Tierleid!“, zürnt „Krone“-Tierschutz-Chefin Maggie Entenfellner.
Ich erwarte mir, dass Österreichs oberster Agrarier endlich einmal ein Machtwort spricht.
Maggie Entenfellner, „Krone“-Tierecke-Chefin
Auf höchster Ebene
Offenbarer Hintergrund: Der mächtige heimische Rinderzuchtverband mit 20.000 Mitgliedern hat massive Lobbyarbeit geleistet. Dabei hat sogar die zuständige EU-Kommissarin Stella Kyriakides die Problematik der Tiertransporte zur Chefsache gemacht und betont, dass sich hier etwas ändern müsse ...
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