Welcher Abfall liegt wo - und in welchen Mengen? Ein spannendes Projekt, das mit einer Handy-App funktioniert, beschäftigt Schüler der Praxismittelschule der Pädagogischen Hochschule Tirol. Die Daten gehen an Forscher der Universität, die einen Überblick über die Verschmutzung gewinnen wollen.
Emsig schwirrt die 21-köpfige Schülerschar auf dem Gelände des Spielplatzes am Innsbrucker Bergisel umher. Dass die Kinder der Praxismittelschule der PHT Tirol ihre Handys dabei haben dürfen, hat einen Grund.
„Die Schüler der 3A suchen auf dem Gelände nach Müll. Jedes Stück wird fotografiert und in einer App hochgeladen“, erklärt Lehrerin Stefanie Newerkla. Die App namens „Dreckspotz“ sammelt auf diese Weise unzählige Daten und beantwortet viele Fragen: Wo liegt besonders viel Müll? In welchen Mengen? Aus welchem Material besteht der Abfall eigentlich?
Spielplatz als Testareal
Der Spielplatz ist quasi ein Testgelände für die spätere eigentliche Aufgabe: Denn Forscher der Universität Innsbruck und die Umweltinitiative Global 2000 wollen beim Projekt „Plastic Alps“ ein besseres Bild über die Verschmutzung sensibler höherer Regionen erhalten - auch bezüglich Mikroplastik. „Wenn die Schüler in der nächsten Zeit privat in den Bergen unterwegs sind, können sie nebenbei die Müll-App nützen. Die Wissenschaft wertet die Daten aus“, präzisiert Newerkla.
Engagierte Bürger und Schüler sammeln Daten zum Müll und die Wissenschaft wertet sie aus - das ist das Prinzip.
Lehrerin Stefanie Newerkla
Besser als nur in der Klasse
Schüler Max findet es jedenfalls cool, wenn Unterricht außerhalb des Klassenraums stattfindet und man gleichzeitig etwas für die Umwelt tun kann. Ein paar Meter weiter haben die fleißigen Mädchen Lorena, Miriam und Daniela schon einen kleinen Haufen Plastik gesammelt. Das größte Stück ist ein altes Leitungsrohr, meistens handelt es sich beim Abfall aber um weggeworfenes Verpackungsmaterial.
Höhepunkt des zweijährigen Projekts „Plastic Alps“ wird eine Müll-Mission auf dem Stubaier Gletscher sein. Dort wo (Mikro-)Plastik auf besonders schützenswerte Natur trifft.
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