„Erhebliche Lawinengefahr durch frischen Triebschnee“ stellte man am Dienstag beim Online-Warndienst vom Land Oberösterreich fest. Und in den kommenden Tagen dürfte sich die Situation im Gebirge noch verschärfen.
„Zieht man das Wochenende in die Betrachtung mit ein, kann es auf den Bergen im Salzkammergut einen Meter Neuschnee geben“, prognostiziert Josef Haslhofer, Meteorologe bei der GeoSphere Austria, tief winterliche Bedingungen. Bevor die Schneefallgrenze am Wochenende auf tausend Meter ansteigt, kann es in der Nacht auf Donnerstag schon in 500 Metern Seehöhe schneien – wenn auch keine großen Mengen. Für die erfahrenen Bergretter sind die Schneemassen aber nicht das Hauptproblem in den kommenden Tagen.
Wir werden reichlich Schnee auf den Bergen bekommen. Und in der kommenden Woche werden die Temperaturen weiter sinken, das sollte eine super Grundlage für die Semesterferien bilden.
Josef Haslhofer, GeoSphere-Meteorologe
Geringe Belastung reicht aus
„Wäre der Wind nicht so stark, hätten wir bei weitem kein so großes Problem auf den Bergen. Der starke Wind verfrachtet den Neuschnee. Die Unterschicht kann man sich wie ein Kugellager vorstellen, es reicht bereits eine geringe Belastung, um eine Lawine auszulösen“, erklärt Heli Steinmaßl, Lawinenexperte bei der Bergrettung. Am Montag wurden im steirischen Grenzgebiet bereits mehrere durch Tourengeher ausgelöste Schneebretter gemeldet - alles ging zum Glück glimpflich aus.
Äste leiden unter Schneemassen
Steinmaßl erwartet, dass am Wochenende die Lawinengefahr zum ersten Mal in der heurigen Saison auf Warnstufe vier ansteigen kann. „Die Situation baut sich immer mehr auf. Nachdem die Berge aber den ganzen Tag im Nebel stehen und die Sicht sehr schlecht ist, wird es vermutlich wenige ins Freie ziehen“, appelliert Haslhofer an die Vernunft der Oberösterreicher. Aber auch in niedrigeren Lagen des Bundeslandes kann es in den kommenden Tagen zu gefährlichen Situationen kommen.
Viele Bäume leiden bereits unter den schweren Schneemassen – in Kombination mit Neuschnee und starkem Wind kann das für brechende Äste sorgen.
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