Es war erst der erste Schritt, doch die internationale Forschergruppe ist mit den Ergebnissen mehr als zufrieden: Künftig sollen 80 Millionen Tonnen Lignin - ein Abfallprodukt der Papierindustrie - pro Jahr nicht mehr verbrannt werden müssen, sondern als Grundlage für nachhaltige Elektronik dienen.
Möglich macht das ein Forscherteam von der Johannes Kepler Universität in Linz und von den Universitäten Parma und Bari (beide in Italien). „Wir haben rund ein Jahr geforscht und erzielten sehr gute Ergebnisse“, erklärt Professor Mihai Irimia-Vladu vom Institut für physikalische Chemie. Sein Sohn arbeitete als Gaststudent ebenfalls an dem Projekt mit. Das Molekül Lignin bewirkt die Verholzung von Zellen, es sorgt also dafür, dass Bäume stabil und fest sind. Bei der Produktion von Papier bleibt es allerdings als Abfall übrig und muss in Bioraffinerien verbrannt werden.
Geringere Auswirkungen auf die Umwelt
Das Forscherteam hat nun eine völlig neue Verwendung entdeckt. Lignin eignet sich für die Herstellung integrierter Transistoren in Handys oder Tablets. „Unsere Studie hat einen Zusammenhang zwischen dem Herstellungsprozess des Lignins und seiner Leistung festgestellt. Das heißt, an derzeit üblichen Produktionsmethoden muss nichts geändert werden, um Lignin in der Elektronik zu verwenden“, so die Experten.
So sollen elektronische Geräte „grüner“ werden und am Ende ihres Lebenszyklus geringere Auswirkungen auf die Umwelt haben.
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