Außenminister Kuleba:

„Ukraine erhält 120 bis 140 Kampfpanzer“

Ausland
31.01.2023 16:51

Die Ukraine wird nach Angaben von Außenminister Dmytro Kuleba in einer ersten Welle 120 bis 140 westliche Kampfpanzer erhalten. Diese würden von einer Koalition aus zwölf Ländern bereitgestellt, sagte Kuleba in einem Online-Briefing am Dienstag.

„Ich kann feststellen, dass die ukrainischen Streitkräfte in der ersten Beitragswelle zwischen 120 und 140 Panzer westlicher Bauart erhalten werden“, so Kuleba. Die Lieferung umfasst deutsche Leopard-2, britische Challenger-2 und US-amerikanische M1-Abrams-Panzer. „Die Panzerkoalition hat jetzt zwölf Mitglieder“, so der Minister wörtlich. Einen genauen Zeitraum, wann die Lieferungen eintreffen, nannte er nicht. Auch müsse noch Trainingszeit für ukrainische Soldaten miteinkalkuliert werden, so Kuleba.

Keine Munition für Flugabwehrpanzer aus Brasilien
Deutschlands Kanzler Olaf Scholz hat sich am Montagabend (Ortszeit) in Brasilien eine Abfuhr beim Wunsch nach der Lieferung von 300.000 Stück Munition für den in der Ukraine eingesetzten Gepard-Flugabwehrpanzer geholt. Deutschland hat 30 Gepard in die Ukraine geliefert und sieben weitere zugesagt. Die Munition dafür ist allerdings knapp. „Brasilien ist ein Land des Friedens. Und deswegen will Brasilien keinerlei Beteiligung an diesem Krieg - auch nicht indirekt“, sagte Brasiliens neuer Präsident Luiz Inácio Lula da Silva auf einer Pressekonferenz mit Scholz in Brasilia zur Begründung der Absage.

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz sagte der Ukraine die Lieferung von Leopard 2-Panzern zu. (Bild: AFP)
Der deutsche Kanzler Olaf Scholz sagte der Ukraine die Lieferung von Leopard 2-Panzern zu.

Lula sprach sich für Friedensverhandlungen zwischen Russland und der Ukraine aus. Es sei notwendig, „eine Gruppe von Ländern zu bilden, die stark genug ist und respektiert wird, und sich mit den beiden an einem Verhandlungstisch zusammensetzt.“ Als mögliche Vermittler nannte Lula Brasilien und China.

„Unverzichtbare, militärische Hilfe“
Der litauische Präsident Nauseda plädierte Montagabend im litauischen Fernsehen dafür, dass sich der Westen im Ukraine-Krieg bei Waffenlieferungen alle Optionen offen halten solle. „Diese roten Linien müssen überschritten werden“, sagte er mit Blick auf Vorbehalte zu den von der Ukraine geforderten Kampfflugzeugen und Raketen mit größerer Reichweite. Diese Waffensysteme seien eine „unverzichtbare militärische Hilfe“. „In dieser entscheidenden Phase des Krieges, in der der Wendepunkt bevorsteht, ist es wichtig, dass wir unverzüglich handeln“, sagte Nauseda.

Kritik aus Russland an Waffenlieferung
Russlands Außenminister Sergej Lawrow kritisierte die Diskussion um immer mehr und schwerere Waffen für die Ukraine. „Wir treffen die notwendigen Maßnahmen, um nicht zuzulassen, dass die Ukraine zu einer noch größeren Bedrohung für unsere Sicherheit wird“, sagte Lawrow am Dienstag bei einem Treffen mit seinem ägyptischen Kollegen Samih Schukri in Moskau.

„Hier ist alles völlig klar, dass es ganz und gar nicht um die Ukraine geht“, meinte der Minister. Er warf den USA vor, die Ukraine zu benutzen, um eine Vormachtstellung in der Welt zu behaupten. „Das Kiewer Regime, das keinerlei Selbstständigkeit besitzt, erfüllt den Willen des Souveräns: der USA und des gesamten restlichen Westens, den sich Washington zum Untertan gemacht hat.“ Russland hatte zuletzt immer wieder betont, sich in der Ukraine im Krieg mit der gesamten westlichen Welt zu sehen.

Loading...
00:00 / 00:00
Abspielen
Schließen
Aufklappen
Loading...
Vorige 10 Sekunden
Zum Vorigen Wechseln
Abspielen
Zum Nächsten Wechseln
Nächste 10 Sekunden
00:00
00:00
1.0x Geschwindigkeit
Loading
Kommentare

Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.

Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.

Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.

Kostenlose Spiele
Vorteilswelt