Drei Künstler, die aus der DDR stammen und sich nicht dem System beugten, stellen sich im Francisco Carolinum vor. Die Trio-Ausstellung kreist um Fotografie und Installationen. Es gibt Nachklänge des Lebens in der ehemaligen DDR, auch Humor fehlt dabei nicht.
Es war ein krankes System, so wie der Nationalsozialismus“, urteilt Erich W. Hartzsch rückblickend über die DDR. Der Künstlerfotograf aus Chemnitz arbeitete früher im Verborgenen. Mit dem Fall der Mauer kam Reisefreiheit, aber: „Kein Museum interessierte sich für mein Schaffen“. Daraufhin vernichtete er Werke. Ein Rollfilm blieb erhalten, darauf aktionistische Selbstporträts aus 1986, die erst Jahre später belichtet wurden.
Bilder aus der Vergangenheit
Jetzt steht Hartzsch vor den Fotografien, denn u. a. genau diese Bildserie ist im Francisco Carolinum ausgestellt. „Ich habe früher mit meiner Kunst alles abgearbeitet, die Rückkehr meines Vaters aus der Kriegsgefangenschaft, die Überwachung der Stasi, die in unsere Wohnung kam“, sagt er nachdenklich.
Tunnelblick in den Himmel
Kurt Buchwald baute für seine Werkpräsentation in Linz Röhren auf, die den auferlegten „DDR-Tunnelblick“ bearbeiten. Dritter im Bunde ist Micha Brendel, der sich mit Vergänglichkeit beschäftigt. Die Ausstellung im Francisco Carolinum, die im Grunde drei Personalen nebeneinander stellt, trägt auch einen dreifachen Titel, nämlich „Asymmetrie des Sehens“, „Zweite Haut“ und „leibsaftig“.
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