Am 23. Jänner fiel eine 81-Jährige in Bad Gastein (Pongau/Salzburg) von ihrem Balkon. Die Brüstung wurde zuvor wegen anstehender Arbeiten entfernt. Eine Woche später starb die Frau im Krankenhaus an einer Infektion. Die Polizei ermittelt gegen zwei Schlosser. Es besteht der Verdacht auf fahrlässige Tötung.
Wer ist schuld am Tod einer 81-Jährigen in Bad Gastein? Diese Frage wird nicht nur in und um die Pongauer Gemeinde heftig diskutiert. Sie beschäftigt auch die Polizei und die Salzburger Staatsanwaltschaft.
Geländer fehlte, Gasteinerin stürzte in die Tiefe
Was war passiert? Am 23. Jänner stürzte eine 81-Jährige vom Balkon ihrer Wohnung im Gasteiner Ortsteil Badbruck. Die Brüstung fehlte zu diesem Zeitpunkt. Eine Schlosserfirma aus dem Gasteinertal hatte sie abmontiert. Das Unternehmen erhielt von der Hausverwaltung, der Gswb, den Auftrag zur Erneuerung der Balkongeländer.
Allerdings: „Die Geländer wurden entgegen einer Vereinbarung bereits zwei Wochen zu früh abmontiert“, hält ein Sprecher der Gswb fest. Als Sicherungsmaßnahme hatte die Firma laut Polizei die Balkontürgriffe abmontiert. In drei Wohnungen standen die Monteure aber vor verschlossenen Türen.
Zwei Schlosser wegen fahrlässiger Tötung angezeigt
Dort begnügte man sich mit einem A4-Zettel, den man von außen an die Scheibe klebte. Ein Hinweis, den die betagte Pensionistin offenbar nicht zur Kenntnis genommen hatte. Die Frau starb trotz intensivmedizinischer Behandlung eine Woche nach dem Unfall im Klinikum Schwarzach.
Wie eine Obduktion ergab, war eine Infektion die Todesursache. Die Polizei erstattet nun Anzeige wegen fahrlässiger Tötung gegen zwei Teamleiter der betreffenden Schlosserei (29, 31). Der Arbeitgeber der Herren äußerte sich auf „Krone“-Anfrage nicht zu dem Vorfall.
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