Weil die Aggressivität der Menschen im Alltag steigt, appelliert der Wiener Airport jetzt mit Plakaten an die Passagiere. Die Gewerkschaft fordert indes konkrete Maßnahmen und stärkeren Mitarbeiterschutz.
Wer derzeit vom Flughafen Wien-Schwechat abfliegt, kommt daran nicht vorbei. In den Terminals im Check-in-Bereich, in der Ankunftshalle, aber auch bei der Sicherheitskontrolle: Reisende werden daran erinnert, das Flughafen-Personal menschlich und respektvoll zu behandeln. Der Grund dafür ist ein trauriger, weltweiter Negativtrend. Die Gewalt am Arbeitsplatz steigt. Besonders davon betroffen: Beschäftigte in Dienstleistungsberufen und im Verkehrssektor.
Reiseintensive Zeiten sind am kritischsten
Grund genug für den Flughafen, jetzt eine eigene Bewusstseinskampagne zu starten. Grundsätzlich verlaufe der Kontakt zwischen Reisenden und Personal im täglichen Passagierbetrieb gut, heißt es dazu zur „Krone“. Dennoch komme es vor allem in den reise-intensiven Zeiten mit 70.000 Passagieren pro Tag zu respektlosem Verhalten. Meistens bleibe es dabei bei verbalen Unmutsäußerungen.
In Einzelfällen wurden Mitarbeiter aber auch rassistisch beschimpft, oder es wird etwa gegen die Glasscheibe des Schalters gehämmert. Flughafen Wien-Chef Julian Jäger dazu: „Unsere Mitarbeiter bemühen sich immer, Lösungen zu finden und Unterstützung anzubieten – das rechtfertigt aber keine Respektlosigkeiten gegenüber unserem Personal!“
Gewalt ruft auch Gewerkschaft auf den Plan
Die Mitarbeiter werden mit Schulungen zu Konfliktmanagement und Umgang mit schwierigen Situationen, aber auch eigenen Betreuungsangeboten vorbereitet. Steigende Gewalt ruft auch die Gewerkschaft vida auf den Plan. Diese pocht auf stärkeren Mitarbeiterschutz. Besonders seit der Pandemie seien immer mehr Beschäftigte mit Wutbürgern im Job konfrontiert.
Druck und Stress nehmen weiter zu. Die Initiative „Tatort Arbeitsplatz“ soll Betroffenen helfen und setzt sich intensiv mit dem Gewaltthema auseinander.
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