01.02.2023 21:10

Talk mit Katia Wagner

„Kanzler Kickl nicht ganz unrealistisch“

Im Talk mit Katia Wagner erklärt der Geschäftsführende Chefredakteur der Kronen Zeitung, Klaus Herrmann, dass ein Kanzler Kickl „nicht ganz unrealistisch“ sei. Auch der Bundespräsident könne nichts dagegen machen und müsse laut Juristen Herbert Kickl als Regierungschef angeloben. Ein Verweigern „geht fast nicht“, sagt Herrmann.

Während nach der Niederösterreich-Wahl bei der FPÖ Feierlaune besteht, dürfte die Stimmung innerhalb der ÖVP getrübt sein. Auch personelle Konsequenzen würde der Geschäftsführende Chefredakteur der „Krone“ nicht ausschließen. „Erfolg deckt vieles zu. Jetzt hört man immer mehr Kritik“, berichtet Klaus Herrmann.

(Bild: Reinhard HOLL)

Selbstkritik von rotem Bürgermeister: „Viel schlechter geht es nicht mehr“
Auch bei der SPÖ ist die Stimmung eher mau. Der beliebte Bürgermeister von Traiskirchen, Andreas Babler, erklärt selbstkritisch: „Viel schlechter geht es eigentlich nicht mehr.“ Auch die Reaktion nach der Wahl - man habe das Wahlziel, die Absolute der ÖVP zu brechen, erreicht - fand Babler „unerträglich“ und „eine Beleidigung für alle Funktionäre“. Er gestehe ein, dass die SPÖ „natürlich viele Fehler“ gemacht habe. „Wir haben viele unserer Grundsätze vergessen“, sei laut Babler einer dieser Fehler gewesen.

(Bild: Holl Reinhard)

„Das wird eine heftige Geschichte werden“
Der Politologe Thomas Hofer geht dennoch von einer schwarz-roten Koalition in Niederösterreich aus und glaubt, dass zumindest bis April, wenn die Wahlen in Salzburg geschlagen sind, Ruhe in die rote Personaldebatte bei den Sozialdemokraten einkehrt. Danach werde aber „der Druck auf Pamela Rendi-Wagner massiv steigen, das wird eine heftige Geschichte werden“, ist sich Hofer sicher. Innerhalb der Politik gebe es aktuell nur einen, der einen klaren Plan habe. Und das sei Herbert Kickl.

(Bild: Holl Reinhard)

Falsche Themensetzung der „Woken“?
Als „solides Ergebnis“ bezeichnet der ehemalige ÖVP-Ministersprecher Daniel Kapp die 39,94% für Johanna Mikl-Leitner. Dennoch sei das im historischen Vergleich eine „absolute Gnackwatschen“. Die Niederösterreich-Wahl sei eine „Protestwahl“ gewesen. „In einer woken Welt, in der über Geschlechter am Meldezettel disktuiert wird, fühlt sich der Arbeitnehmer nicht mehr verstanden und vertreten“, klärt Kapp auf. Die FPÖ habe es geschafft, die Unzufriedenen zu vereinen.

(Bild: Reinhard HOLL)

„Würde Sie der Posten des SPÖ-Chefs reizen?“ „Das wäre eine super Sache“
Klaus Herrmann habe wie viele andere den Erfolg der FPÖ in diesem Ausmaß nicht kommen sehen. Jetzt sei aber der Weg auch im Bund frei: „Da wird noch ein 3er vorne ins Haus stehen“, glaubt der Geschäftsführende Chefredakteur. Auch Andreas Babler (SPÖ) überrascht mit einer Ankündigung. Ob ihn selbst der SPÖ-Chefposten reizen würde? „Das wäre eine super Geschichte! Es ist nie ausgeschlossen, dass ich auch SPÖ-Chef werden will“ …

(Bild: Holl Reinhard)

„Katia Wagner - der Talk“ sehen Sie jeden Mittwoch um 20.15 Uhr auf krone.tv und um 23.00 Uhr auf ntv Austria. Diskutieren Sie mit und schalten Sie ein!

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