Großeinsatz in Leoben

200 Asylwerber probten Aufstand in Großquartier

Steiermark
02.02.2023 08:35

Auf Anfrage der FPÖ liefert Innenminister Gerhard Karner Details zu einem Großeinsatz in Leoben (Steiermark): Die Polizei musste im November sogar eine Sperrkette mit 31 Beamten aufziehen, um die explosive Lage im Asyl-Großquartier zu beruhigen.

Unser Lokalaugenschein in der Montanstadt vor wenigen Tagen zeigte: Nach wie vor haben sich die Wogen, die rund um die Asyl-Großunterkunft in Leoben hochgehen, kaum geglättet. Nun dürfte aktuelles Zahlen-Material, das der „Steirerkrone“ vorliegt, neues Wasser auf die Mühlen der Gegner des obersteirischen Quartiers liefern.

So hat Innenminister Gerhard Karner auf eine parlamentarische Anfrage der Freiheitlichen hin sämtliche Details zu einem Polizei-Großeinsatz offengelegt, der am 6. November 2022 für Aufregung in Leoben sorgte.

(Bild: Christian Jauschowetz)

Bedrohliche Situation für Beamte
Ein Mitarbeiter des Asylheims wählte den Notruf und schlug Alarm: 100 Asylwerber hätten sich versammelt und es werde „jeden Moment zu einer Auseinandersetzung kommen“. Fünf Streifenwagen rasten daraufhin mit Blaulicht zur Baumaxhalle. „Beim Eingang zur Halle standen ca. 200 Personen und drängten die vor Ort anwesenden Betreuer immer weiter zurück“, heißt es in der schriftlichen Anfragebeantwortung. Die Stimmung heizte sich auf, die „Anwesenden begannen lautstark zu skandieren“ und bewegten sich auf die Beamten zu.

Insgesamt rasten 14 (!) Polizeistreifen zur Halle 
Diese mussten Verstärkung anfordern, neun (!) zusätzliche Polizeistreifen wurden alarmiert. Die 31 Polizisten vor Ort zogen eine Sperrkette auf und bekamen die Lage in Griff. Der Grund für die Eskalation im Quartier: „Ein Vertreter einer ethnischen Gruppe fühlte sich ungerecht behandelt“, heißt es. Auf die Frage von FPÖ-Nationalratsabgeordneten Hannes Amesbauer, ob der „Betreuer an Leib und Leben bedroht“ worden sei, antwortet der Innenminister mit „Ja“.

FPÖ-Sicherheitssprecher und Nationalratsabgeordneter Hannes Amesbauer (Bild: APA/Robert Jäger)
FPÖ-Sicherheitssprecher und Nationalratsabgeordneter Hannes Amesbauer
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Die Antworten belegen, dass von der Unterkunft in Leoben ein massives Sicherheitsrisiko ausgeht. Landeshauptmann Drexler muss sofort auf eine Schließung drängen!

FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer

Vor allem Syrer leben in Quartier
Welchen Nationalitäten gehören die Bewohner der Halle in Leoben an? Mit Stichtag 1. November - also zur Zeit des Großeinsatzes - waren 73 Prozent Syrer, neun Prozent Afghanen und fünf Prozent Somalier untergebracht. Aber auch Personen anderer Staaten finden hier Quartier.

Brisant sind auch folgende Zahlen: Wie schon in der Vergangenheit sind auch im neu abgefragten Zeitraum wieder zahlreiche Asylwerber spurlos verschwunden - und zwar 470 an der Zahl! „Festgehalten wird, dass die Bundesbetreuungseinrichtungen keine Orte der Freiheitsentziehung darstellen“, betont das Ministerium.

„Die Anfragebeantwortung belegt, dass von der Unterkunft ein massives Sicherheitsrisiko ausgeht. Sie gehört dringend geschlossen!“, fordert Amesbauer einmal mehr.

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