Der Wettskandal hat vor Gericht jetzt ein Ende gefunden. Der Schaden wurde zwar noch einmal auf 470.000 Euro erweitert. „Das ist ein Fall von umfassender organisierter Kriminalität“, betonte der Staatsanwalt Hansjörg Bacher. Einem Spieler drohten sogar bis zu zehn Jahre Haft. Die Urteile fielen dann aber eher milde aus - sind aber noch nicht rechtskräftig.
Nach mehrstündiger Beratung befand der Schöffensenat neun der zehn verbliebenen Angeklagten für schuldig. Im großen Prozess am Grazer Straflandesgericht ging es um Wettbetrug bei Fußballspielen, vorrangig in der Regionalliga Ost. Die Schadenssumme war mit 470.000 Euro beziffert. Die Strafen für die verurteilten Spieler reichten von 4000 Euro bis zu 24 Monaten teilbedingter Haft. „Das ist ein Fall von umfassender organisierter Kriminalität. Es heißt nicht umsonst Wettmafia“, so der Staatsanwalt im Schlussplädoyer.
Nach dem Auftakt im letzten September ist die Verhandlung in dieser Woche fortgesetzt worden. Zehn Ex-Spieler sollen im Jahr 2019, vorwiegend in der Regionalliga Ost, 19 Matches manipuliert und auf die verfälschten Ergebnisse oder etwa provozierte Eckbälle gewettet haben. Wettanbieter sollen so um rund 200.000 Euro gebracht worden sein - doch wie sich nun durch weitere Ermittlungen der Kriminalpolizei herausgestellt hat, dürfte der Schaden noch beträchtlich höher sein. Staatsanwalt Hansjörg Bacher dehnte die Anklage aus, die Schadenssumme hat sich mit 470.000 Euro mehr als verdoppelt!
Besonders in die Bredouille bringt die Schadens-Ausweitung einen der angeklagten Fußballer, bei dem es nun um mehr als 300.000 Euro geht - was den Strafrahmen auf bis zu zehn Jahre Haft erhöht (schwerer gewerbsmäßiger Betrug). Der Vater des Spielers gilt als mutmaßlicher Drahtzieher des Mega-Betrugs, er bleibt aber weiterhin untergetaucht.
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