Mit der Ski-WM in Courchevel und Méribel rücken „Les 3 Vallées“ ab Montag in den Blickpunkt! Das riesige Wintersport-Resort in Frankreichs Alpen bietet auch abseits der Pisten enorm viel.
Piep. Piep ... – tüüüt! Los geht’s. Gleich vom Start weg attackieren. Keinen Meter herschenken. Heute ist es so weit.
„Fahren wir?!“, holt einen Ski-Guide Julien aus dem Tagtraum, selbst im WM-Starthaus zu stehen. Hier, am Beginn der „L’Éclipse“ – jener eisig-dunklen Strecke, auf der ab nächster Woche die Herren um Medaillen hinunterbrausen.
Willkommen in „Les 3 Vallées“! Courchevel, Méribel, wo die Damen starten, und das Vallée des Belleville sind jene drei Täler, die verbunden mit den Orten Saint-Martin-de-Belleville, Les Menuires und Val Thorens das größte Skigebiet der Welt bilden. Mit 600 Kilometern Pisten-Vergnügen und 180 Bahnen und Liften. „Wenn du eine Woche hier bist, schaffst du es vielleicht, alles einmal zu fahren. Aber nur, wenn du schnell bist“, schmunzelt Julien, der vom Großraum Paris herzog und nicht mehr wegwill.
Klar, das Postkarten-Panorama mit 25 Bergen in einer Höhe von bis zu 3230 Metern ist gigantisch. Das Angebot ebenso: Skifahren, egal, ob schnittiger oder mit Familie (vorwiegend leichte bis mittelschwere Pisten), Tourengehen, Schneeschuhwandern und vieles mehr – bei diesem alpinen Hochgenuss ist für jeden Geschmack etwas dabei.
Inmitten der französischen Alpen kann man auch gut abtauchen – und zwar tatsächlich beim Eistauchen. Am pittoresken Lac du Lou, einem gut erreichbaren Gebirgssee zwischen Menuires und Val Thorens, wartet Dan, der Tauchlehrer. Das ist wohl untertrieben – „Kreateur sensorischer Erfahrungen im Apnoe“, steht auf einem Schild. Neben Dan liegen 10 Millimeter dicke Neoprenanzüge bereit. „Glaub mir, darin wirst du vom kalten Wasser nichts spüren“, sagt er mit sanft-ruhiger Stimme, ehe die Gruppe wie Michelin-Männchen zum See stapft.
Nachdem das Einstiegsloch aufgesägt und zusammensitzend den Basics gelauscht wurde, steigt das Adrenalin. „Ruhig ein- und ausatmen. Bei fünf gehen wir runter.“ Gesagt, getan. Bis zum nächsten Loch in der Eisdecke sind es zwar „nur“ sechs Meter, aber grenzenlose Eindrücke und Lichterspiele. Wieder aufgetaucht kann die Freude (und die Erleichterung) schon mal der eines Weltmeisters gleichkommen.
Am Ende geht’s in die Berghütte. Drinnen am Ofen ist es flauschig warm – ein kleiner Génépi-Schnaps und das Käse-Fondue wärmen zusätzlich. Schon jetzt ist klar: Diesen Ausflug wird die Runde nie vergessen! Nach der Stärkung geht’s runter nach Menuires. Vorbei an tollen Hotels und Chalets, die gegensätzlich zu den sterilen 1970er-Bauten in Val Thorens im typischen Stein-Holz-Stil sind. Oft sogar mit Spa-Bereich und eigentlich immer mit direktem Zugang zu den Pisten. Wohl eines der besten Argumente für jene, die sich fragen, warum es dort besser als in Österreich sein soll.
Genauso im Ort Saint-Martin-de-Belleville. Hier sind auch Traditionen und lokales Erbe noch sehr ausgeprägt. Die Kirche Notre Dame de la Vie lockt zum Eintritt, sie gilt als barockes Meisterwerk aus dem 17. Jahrhundert, wie Tourismus-Direktor Sébastien erzählt. Nur ein paar Meter weiter wird in einem Bauernhaus-Museum die 150 Jahre alte Entwicklung vom fast autarken Hochgebirgsdorf zum lebendigen Ferienort erzählt – und eindrucksvoll nachgestellt, wie Mensch und Tier früher zusammengelebt haben.
ANREISE:
Direktflug nach Lyon oder Genf. Dann mit Altibus (günstiger Shuttle-Bus) oder Privattransfer (rund 350 € pro Fahrt für 6 Personen) ins Skigebiet. Alternativ: Mit dem Nachtzug nach Zürich, im Zug weiter zum Flughafen Genf und dann mit dem Altibus.
WICHTIGE LINKS:
HOTELS UND GASTRO:
Apropos Tiere: Da könnte Serge stundenlang erzählen – er ist Schafzüchter und vor allem Käseproduzent. „Ich habe 70 Mädels“, betont er im Stall lächelnd und stolz, dass er jedes einzelne Schaf beim Namen kennt. Ob sich das auf die Qualität auswirkt? Denn Serge beliefert mit seinem rund drei Wochen gereiften, äußerst geschmackvollen Käse (ein Kilo kostet knapp 25 Euro) Sterne-Restaurants in der Umgebung.
Die savoyische Küche ist definitiv ein Genuss. Egal, ob in hippen Lokalen oberhalb von Méribel, das für Star-Gäste (George Clooney, die Beckhams ..., Michael Schumacher hatte hier seinen Ski-Unfall) sogar einen kleinen Flugplatz erbaute, oder in einer der Berghütten, wo etwa auch Burger-Fans auf ihre Kosten kommen.
„Les 3 Vallées“ ruft nach einer Rückkehr. Um wieder im weltmeisterlichen Hochgenuss abzutauchen.
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