„Anscheinend muss man erst so richtig eine d‘rüber kriegen, dass dann Konsequenzen gezogen werden können“, sagt der Geschäftsführende Chefredakteur der Kronen Zeitung, Klaus Herrmann, zu den Personalkonsequenzen der SPÖ Niederösterreich nach der Wahl.
Der SPÖ-Landeschef Franz Schnabl wird bekanntlich gegen den 30 Jahre jüngeren ehemaligen AMS-Chef Sven Hergovich ausgetauscht. Eine Entscheidung, die man durchaus auch schon vor der Wahl treffen hätte können. Obwohl sich ein Ergebnis dieser Dimension für die SPÖ bereits abgezeichnet habe, habe man davor offenbar nicht die Kraft und den Mut gehabt, vorzeitig Konsequenzen zu ziehen und vielleicht ein besseres Wahlergebnis anzustreben, so Klaus Herrmann im krone.tv-Talk mit Jana Pasching.
Ob die SPÖ nun erkannt habe, dass sich etwas ändern müsse, sei anzuzweifeln. Der Zustand der SPÖ in Niederösterreich und auf Bundesebene, lasse wenig Hoffnung aufkeimen, dass die Partei einen erfolgreichen Weg in die Zukunft findet, so Herrmann.
„In der SPÖ wird in viele Richtungen gezogen“ Den Grund sieht Herrmann in den vielen widerstrebenden Kräften innerhalb der SPÖ. So gibt es etwa den linken liberalen Wiener Block, den Kärntner Block, Burgenland und in Niederösterreich den Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler einerseits, den scheidenden SPÖ-Chef Franz Schnabl bzw. seinen Nachfolger Hergovich andererseits. „Es gibt hier Zentrifugalkräfte - es wird in der SPÖ in so viele Richtungen gezogen, dass man sich schwer vorstellen kann, dass die niederösterreichische SPÖ zur Ruhe kommt und die Bundes-SPÖ schon gar nicht.“
(Bild: krone.tv)
„Die große Diskussion um die Bundesparteispitze, wird ausbrechen, spätestens wenn Kärnten und Salzburg gewählt haben“, sagt Herrmann. „Der Sessel von Pamela Rendi-Wagner wackelt vom ersten Tag an. Gut möglich, dass dieser Stuhl dann im April oder Mai wieder weg ist.“
Das ganze Interview mit "Krone"-Chefredakteur Klaus Herrmann sehen Sie im Video oben.
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