Die Stadt Graz will noch in diesem Jahr beim Parken an der Preissschraube drehen. Der Autofahrerklub ARBÖ und die Rathaus-Opposition üben daran heftige Kritik.
Über kaum ein Thema lässt sich in Graz so leidenschaftlich diskutieren wie über den Verkehr. Den einen kann die Verkehrswende gar nicht schnell genug gehen, und sie würden am liebsten alle Autos (im Zweifel samt Besitzern!) vor der Stadtgrenzen im Exil wissen. Die anderen verzichten (gefühlt) ohnehin schon auf so vieles, der vierrädrige Untersatz ist daher schlicht unersetzbar.
In diesem Spannungsfeld gleicht Verkehrspolitik dem Manövrieren auf einer Schneefahrbahn. Und genau das ist man in der Landeshauptstadt eben nur bedingt gewohnt.
Grüne Vizebürgermeisterin will Verkehr revolutionieren
Die für den Verkehr verantwortliche Vizebürgermeisterin Judith Schwentner (Grüne) bekommt für ihre teils revolutionären Vorschläge so regelmäßig kalt-warm. Dass die Stadt nun noch heuer die Parkgebühren erhöhen will, dazu auch die Jahresparkpickerl für Anrainer teurer werden sollen und deren Preis von der Größe des Autos abhängig sein soll, ruft jetzt den ARBÖ-Steiermark-Präsidenten Klaus Eichberger auf den Plan.
„Autofahrer sollen marode Stadtkassen aufbessern“
„Eine Tariferhöhung in Zeiten wie diesen durchzuführen, ist einfach eine Schnapsidee“, hält der Autofahrervertreter (wenig überraschend) wenig von diesen Plänen. „Die Inflation ist auf einem Rekordniveau, dazu müssen die Autofahrer ohnehin schon die CO2-Bepreisung schlucken. Es kann nicht sein, dass sie jetzt auch noch die maroden Stadtkassen aufbessern sollen“, poltert der einstige SPÖ-Gemeinderat. „Und was kommt als Nächstes? Müssen künftig Menschen ab 90 Kilo in der Bim auch mehr zahlen, weil sie mehr Platz brauchen?“
Kritik auch von ÖVP und FPÖ
Kritik zu Schwentners Plänen kommt auch vom letzten verbliebenen FPÖ-Gemeinderat Günter Wagner, der ein Ende der „grünen Rundumschläge“ gegen Autofahrer fordert. Und unter dem Titel „Schluss mit dem Verkehrschaos“ möchte heute die ÖVP ihre Visionen vorstellen.
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