Neuer Öffi-Ärger

Ukraine-Krieg bremst die neuen Bims aus

Wien
02.02.2023 19:00

Neuer Ärger bei den Wiener Linien: Lieferprobleme bei Hersteller Alstom sorgen für Verzögerungen bei den modernen Flexity-Straßenbahnen. Doch auch der Einsatz der neuen U-Bahn-Züge (X-Wagen) verzögert sich weiter.

Kein Tag vergeht mehr ohne eine Hiobsbotschaft der Wiener Linien. Im gesamten Straßenbahnnetz und bei etlichen Buslinien kommt es noch bis mindestens Anfang September zu teils massiv längeren Wartezeiten und Einschränkungen. Nun die nächste unerfreuliche Meldung: Bei den neuen Flexity-Bims kommt es zu erheblichen Verzögerungen.

Die Gründe dafür sind laut Hersteller Alstom Zuliefererprobleme wegen des Coronavirus und des weltweiten Stahlmangels, ausgelöst durch den Ukraine-Krieg. Bisher wurden 41 Garnituren ausgeliefert, 70 wären jedoch geplant gewesen.

Das werden auch die ohnehin schon seit Monaten leidgeplagten Fahrgäste zu spüren bekommen. Denn die neuen Bims sollen die alten E2-Straßenbahnen ersetzen. Doch die nicht-barrierefreien Fahrzeuge müssen jetzt länger im Einsatz bleiben. Vor allem für Eltern mit Kinderwägen, mobilitätseingeschränkten Menschen und Rollstuhlfahrer eine echte Erschwernis.

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Seit November liefern wir stabil aus. Das sind bis zu drei Fahrzeuge pro Monat, also mehr als mit den Wiener Linien vereinbart.

Marlies Felfernig, Sprecherin von Alstom

„Seit November liefern wir stabil aus. Das sind bis zu drei Fahrzeuge pro Monat, also mehr als mit den Wiener Linien vereinbart“, so eine Alstom-Sprecherin. Auch Altlasten aus der Zeit von Bombardier wären schuld an der Verzögerung. Der Schienenfahrzeughersteller Alstom hat Bombardier Transportation im Jahr 2021 übernommen. Man sei jedenfalls äußerst optimistisch, die insgesamt vereinbarten 119 Züge bis Ende 2025 auszuliefern.

Sieben neue X-Wagen warten weiter auf Zulassung. (Bild: Alle Fotos auf bildstrecke.at stehen zum Download unter Einhaltung der Copyright-Angaben für redaktionelle und nicht-kommerziel)
Sieben neue X-Wagen warten weiter auf Zulassung.

Laut Vertrag seien bei verspäteten Lieferungen auch Pönalzahlungen vorgesehen. Wie hoch diese Strafzahlungen ausfallen, wollte man auf „Krone“-Anfrage nicht bekannt geben. Doch auch bei den U-Bahnen der neuen Generation tun sich Wartezeiten auf.

Weiter warten auf den neuen „X-Wagen“ 
Weil sich das behördliche Zulassungsverfahren für den „X-Wagen“ verzögert, müssen die hochmodernen Züge im Bahnhof Erdberg weiter auf ihren Einsatz warten. Sieben X-Wagen-Züge wurden von Siemens an die Wiener Linien ausgeliefert. Die Inbetriebnahme stehe kurz bevor, heißt es dazu von den Wiener Linien.

Übrigens: Ab Samstag bis inklusive 12. Februar ist die U4 zwischen den Stationen Karlsplatz und Landstraße wegen Bauarbeiten gesperrt.

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