Nach Waldhäusl-Eklat

Wiener Schulklasse auf FPÖ-Plätzen im Parlament

Politik
02.02.2023 18:03

Der Skandal-Sager von Niederösterreichs FPÖ-Landesrat Gottfried Waldhäusl in Richtung von Schülern und Schülerinnen mit Migrationshintergrund sorgt für eine Welle der Empörung - und der Solidarität. Politiker aller anderer Parteien verurteilten die Aussage, Abgeordnete der Grünen luden die Schulklasse am Donnerstag ins Parlament ein.

Am Dienstagabend hatte eine Schülerin dieser 6. Klasse aus Wien-Favoriten in der Puls 4-Sendung „Pro und Contra“ auf den Migrationshintergrund von sich und von Mitschülern verwiesen und betont, dass sie nicht in Wien wären, wenn Waldhäusls Vorstellungen zum Thema Asyl umgesetzt worden wären. Die Antwort des Freiheitlichen: „Auf die Frage, wenn das schon geschehen wäre, dass hier sehr viele nicht in der Schule wären: Dann wäre Wien noch Wien.“

„Rassistisch beschimpft“
„Wir alle sind Wien, wir alle sind Österreich“, setzte die grüne Nationalratsabgeordnete Ewa Ernst-Dziedzic der Aussage Waldhäusls auf Twitter entgegen. Sie postete ein Video aus dem Sitzungssaal des Nationalrats, den die Schülerinnen und Schüler, „die rassistisch von einem Landesrat beschimpft worden sind“ am Donnerstagnachmittag besuchten. Sie waren der Einladung von Ernst-Dziedzic und ihrer Kollegin Barbara Neßler gefolgt - und setzten sich ausgerechnet auf die Plätze der FPÖ-Abgeordneten.

Die grünen Abgeordneten zeigten der Schulklasse das frisch renovierte Parlament. (Bild: Twitter/@dziedzic_ewa)
Die grünen Abgeordneten zeigten der Schulklasse das frisch renovierte Parlament.

Mit dabei im Parlament war auch Justizministerin Alma Zadic (Grüne), die bereits am Mittwoch die Aussage von Waldhäusl verurteilt hatte. Diese sei „absolut niederträchtig und inakzeptabel“, erklärte sie. Deswegen sei es so wichtig, aufzustehen und den Schülerinnen und Schülern zu zeigen: „Ihr seid Wien“ (siehe Video oben).

„Dieser Landesrat Waldhäusl hat in einer politischen Funktion nichts verloren“, forderte Ernst-Dziedzic den Rücktritt des freiheitlichen Politikers. Den hatte zuvor auch die SPÖ gefordert, Wiens roter Bürgermeister Michael Ludwig lud die Schulklasse auch zu sich ins Rathaus ein. Bei den Freiheitlichen äußerte man sich am Donnerstag nicht zu der Causa.

Ministerin Raab sprach Schülerinnen Mut zu
Auch Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) verurteilte den Sager von Gottfried Waldhäusl am Donnerstag. Sie habe die Klasse angerufen und „den Schülerinnen und den Schülern gesagt, dass das nicht ihr Verständnis von Integration ist“, hieß es aus Raabs Büro.

Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP) (Bild: APA/ROLAND SCHLAGER)
Integrationsministerin Susanne Raab (ÖVP)

Speziell den Mädchen der Schulklasse habe sie Mut zugesprochen. „Es geht bei Integration nicht um die Herkunft und Hautfarbe, sondern darum, was ein jeder und eine jede bereit ist, zu unserer Gesellschaft beizutragen, zu leisten und wie man sich einbringt“, betonte die Ministerin. 

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