Die Lawinengefahr ist erheblich! Vor Sport abseits der Pisten wird gewarnt. Am Samstag sagen Meteorologen Sturmböen von bis zu 100 km/h voraus - der Wind wird noch mehr Schnee verfrachten und die Lawinengefahr noch einmal steigern.
Die Lawinenkommission hatte die Innerkremser Landesstraße (L 19) von Innerkrems bis Schönfeld am 2. Februar gesperrt. Am 3. Februar um 8.30 Uhr wurde diese Sperre aufgehoben. Der Lawinenwarndienst Kärnten verhängt für Oberkärnten die Lawinenwarnstufe „Rot“! Vor großer Lawinengefahr wird auch in Osttirol gewarnt.
Mächtige Triebschneeansammlungen und eine schwache Altschneedecke sogen für Gefahr. Von Schneesport abseits gesicherter Pisten wird in der Schober-, Goldberg und Ankogelgruppe, also im Möll- und Maltatal abgeraten. „Die Nord-West-Ecke von Kärnten ist hauptgefährdet, aber auch sonst ist größte Vorsicht geboten“, so Wilfried Ertl vom Lawinenwarndienst. Man verlasse sich derzeit auf Messungen und Prognosen, ein Helikopterflug würde wegen der derzeit schlechten Sicht wenig bringen.
Der Sturmwind hat Schnee verfrachtet und Schneebretter gebildet
Wilfried Ertl, Lawinenwarndienst
Spontane Lawinen zu erwarten
Die Lawinengefahr wird von den Experten des Lawinenwarndienstes oberhalb der Waldgrenze mit Stufe 4, also als groß, beurteilt. Im Verlauf des Freitags sind spontane Lawinen zu erwarten. Triebschneeansammlungen und Neuschnee können an allen Expositionen sehr leicht von einzelnen Wintersportlern ausgelöst werden und Lawinen groß werden.
Besonders gefährlich sind Ost-, Südost- und Südhänge. Die Gefahrenstellen nehmen mit der Höhe zu. Lawinen können in bodennahe Schichten der Schneedecke durchreißen und an allen Expositionen auch im Bereich der Waldgrenze gefährlich groß werden.
Denn am Donnerstag fielen verbreitet 30 bis 50 Zentimeter Schnee, lokal auch mehr. Die Schneedecke ist störanfällig. Am Freitag weht anhaltend starker, in den Hochlagen auch weiterhin stürmischer Nordwestwind. Die Temperaturen erreichen in 3000 MEter maximale -6, in 2000 Meter -2 bis und in 1000 MEter bis zu 8 Grad.
Am Samstag wird es noch stürmischer
Nordföhnsturm ist am Samstag zu erwarten, wie Meteorologe Nikolas Zimmermann von Ubimet erklärt: „Wir haben Stufe Rot ausgegeben. Böen bis zu 90 und 100 km/h sind in Tallagen möglich, selbst im Klagenfurter Becken könnte der Wind 60 oder 70 km/h stark sein.“ Auf den Bergen sind Orkanböen vorausgesagt. „Der starke Wind verfrachtet noch mehr Schnee. Die Lawinengefahr verschärft sich noch einmal. Freitag gilt für die Hohen Tauern schon Stufe 4, Samstag wird ncoh gefährlicher“, so Zimmermann.
Es könnte notwendig sein, am Samstag mancherorts Lifte abzuschalten, denn die Sturmböen werden stark
Nikolas Zimmermann, Meteorologe von Ubimet
Einige Kärntner haben bereits Warnungen wegen vorhergesagter Sturmböen von ihren Versicherungen aufs Handy erhalten. Schnee ist im Gegensatz zum Sturm aber am Samstag kaum zu erwarten, es soll sonnig werden. Am Sonntag soll sich das Wetter beruhigen, der Wind deutlich nachlassen.
Der Schneefall sorgte bereits am Donnerstag in Teilen Österreichs für Verkehrsprobleme, auch die Studenten aus Wien und Graz, die ihre Semesterferien bei ihren Familien in Kärnten verbringen wollen, haben das bemerkt: Die Zugfahrt dauerte länger, der Bus kam später an. An Sitzplätzen sollte es aber nicht mangeln: Über 13.000 zusätzliche Sitzplätze stehen zwischen 4. und 12. Februar auf der West-, Süd- und Tauernstrecke zur Verfügung. Denn die ÖBB erweitertern das Angebot an Zügen und Zuggarnituren.
Suche nach Skitourengeher auf der Koralm
Im Koralmgebiet wird nach einem vermissten Skitourengeher gesucht: Der Steirer (55) soll Mittwochmittag zur Tour aufgebrochen sein. Donnerstagmittag sagte er telefonisch einen Termin ab - mit dem Handy eines anderen Alpinisten, denn der Akku des 55-Jährigen soll leer gewesen sein. Die Nacht, so erzählte der Mann, hätte er in den Bergen verbracht. Donnerstagabend starteten Einsatzkräfte eine Suchaktion, die Freitag im Gebiet Weinebene wieder aufgenommen wurde.
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